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Trotz SCO-Drohungen: Kein Linux-Anwender zahlt

08.06.2007
Erstmals hat die Unix-Company in einem Quartal keinen Cent mit der Forderung verdient, Anwender müssten für Linux Freibriefe erkaufen.

Vor genau vier Jahren, im zweiten Geschäftsquartal 2003, feierte SCO noch 8,3 Millionen Dollar Einnahmen in seinem Geschäftsbereich SCOsource. In ihn fließen die Gelder aus Lizenzen ein, mit denen sich Anwender von Urheberrechtsansprüchen des Unix-Anbieters auf Linux freikaufen können. Dieses Geschäft war einmal bedeutend genug, SCOs schwindende Einkünfte aus dem Unix-Geschäft ausgleichen zu können. Geblieben ist davon nichts: Im zweiten Geschäftsquartal 2007 (beendet am 30. April dieses Jahres) bilanzierte das Vorzeigegeschäft SCOsource 0 Dollar Einnahmen. Weltweit. SCOs Forderungen sind den Linux-Anwendern keinen Cent wert.

Gleichzeitig gab SCO im letzten Quartal eine Million Dollar für Rechtskosten aus, um die immer wieder hinausgezögerten Klagen gegen IBM, Novell und Red Hat vor dem Scheitern zu bewahren. Immerhin, im Vergleichsquartal des Vorjahres hatten sich diese Kosten noch auf 3,7 Millionen Dollar belaufen. Die eingesparten Anwaltskosten schlagen sich unmittelbar nieder in der Gesamtbilanz. Die meldet für Q2/07 einen Verlust von 1,1 Millionen Dollar, während es ein Jahr zuvor noch 4,7 Millionen Dollar Verlust gewesen waren. SCO hat auch im Marketing, bei der Entwicklung und in der Verwaltung stark auf die Bremse getreten, um eine drohende Pleite abzuwenden. Die Alarmzeichen bleiben: Wegen sinkender Umsätze im Produkt- und Service-Geschäft sind die Gesamteinnahmen von 7,1 auf 6,0 Millionen Dollar gefallen. (ls)