Trotz MBA: Frauen verdienen weniger

10.03.2009
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Ein Master-of-Business-Administration- (MBA-)Studium war bisher für die meisten ein gutes Vehikel, um die Karriere zu beschleunigen. Das scheint allerdings nur für Männer zu gelten, wie eine Studie zeigt. Marianne Bertrand, Professorin für Wirtschaft an der Booth School of Business der Universität Chicago, untersuchte den Einkommensunterschied zwischen männlichen und weiblichen Angestellten, die ihren Abschluss zwischen 1990 und 2006 an der Chicago Booth School of Business gemacht haben.

Anfangs verdienen männliche und weibliche MBA-Absolventen nahezu gleich viel. Fünf Jahre später ist das Jahreseinkommen der Männer um 30 Punkte und zehn bis 16 Jahren nach dem Abschluss um fast 60 Punkte gestiegen. Innerhalb des gleichen Zeitraums steigt der Anteil nicht berufstätiger MBA-Absolventinnen ebenso deutlich. 13 Prozent der Frauen arbeiten neun Jahre nach dem MBA-Abschluss gar nicht.

Kinder sind der Hauptgrund für geringere Berufserfahrung, längere Unterbrechungen der Karriere und weniger Wochenarbeitsstunden. Mütter scheinen Jobs mit langen Arbeitszeiten und größeren Aufstiegsmöglichkeiten zu meiden. Frauen mit Kindern haben im Durchschnitt 24 Prozent weniger Wochenarbeitsstunden als Männer. (am)