Infineon-Vorstände

Trotz Krise kaum Abstriche beim Gehalt

30.12.2008
Die schwierige Situation des Halbleiter-Konzerns Infineon bekommen auch die Vorstände zu spüren - ein wenig.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 seien keine erfolgsabhängigen Boni gezahlt worden, heißt es in dem zu Wochenbeginn veröffentlichen Geschäftsbericht von Infineon. Dafür stiegen allerdings die Grundgehälter. So bekam der zur Jahresmitte zum Konzernchef aufgestiegene Peter Bauer knapp 1,1 Millionen Euro und damit trotz des Wegfalls von rund 200.000 Euro Bonus fast genauso viel Geld wie im Vorjahr. Gleiches gilt für Technologie- und Vertriebsvorstand Hermann Eul, dessen Grundgehalt sich um ein Viertel auf mehr als 900.000 Euro verbesserte.

Insgesamt gab Infineon 4,9 Millionen Euro für seine Vorstände aus nach 5,7 Millionen Euro in den zwölf Monaten zuvor. Zwischenzeitlich war es aber zu einigen Änderungen in der Führungsriege gekommen. So räumte Wolfgang Ziebart im Mai nach Querelen über die Strategie den Chefsessel. Ihm stehen aber weiterhin Bezüge zu sowie ein "einmaliges Übergangsgeld" in nicht näher bezifferter Höhe, das Ende August 2009 ausgezahlt wird.

Infineon hatte in dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro angehäuft, der im Wesentlichen der schwer angeschlagenen Speicherchip-Tochter Qimonda geschuldet war. Aber auch das Kerngeschäft mit Steuerungschips für Autos, Maschinen und Kommunikationsgeräte bereitete Probleme. Ein massiver Stellenabbau drückte zusätzlich aufs Ergebnis. (dpa/ajf)