ITSM-Probleme

Trotz Itil - das Hey-Joe-Prinzip lebt

15.12.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Prozesse nach eigenem Gusto

Der Teufel steckt offenbar tatsächlich im Detail.
Der Teufel steckt offenbar tatsächlich im Detail.
Foto: Karin Quack

Was ist nun schwerer zu bewerkestelligen - die strukturelle Veränderung oder die operative Verbesserung? Auch danach fragte Exagon die ITSM-Verantwortlichen. Der Laie würde nun annehmen, dass der strategische Rundumschlag die schwierigere Übung wäre. Doch diese Ansicht teilt nur ein gutes Drittel der Befragten. Jeder fünfte sieht die Anforderungen in beiden Fällen etwas gleich hoch. Eine Mehrheit von 44 Prozent hält hingegen es für anspruchsvoller, die Detailprobleme zu lösen als das gesamte Service-Managemeht umzukrempeln.

Ein Symptom für die operativen Schwachstellen des ITSM ist laut Fremmer das immer noch omnipräsente "Hey-Joe-Prinzip". Es heißt so, weil die IT-Sevicemitarbeiter quasi auf Zuruf arbeiten. Oder anders ausgedrückt: Wegen unklarer, unverständlicher oder nur als Konzept vorliegenden Prozessvorgaben gestalten die Techniker ihre Abläufe nach individuellem Gusto. "Eigentlich sollte diese Zeit vorbei sein", mahnt Fremmer. Dass sie es nicht sei, liege daran, dass "die Prozessorientierung an vielen Stellen zu wenig mit der operativen Ebene verankert wurde".