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Trotz Ertragswende: Gericom leidet weiter unter der Konsumschwäche

13.08.2004

Die Gericom AG hat im zweiten Quartal trotz rückläufiger Einnahmen wieder ein leicht positives Betriebsergebnis erzielt. Das oberösterreichische Unternehmen warnte jedoch, eine anhaltende Konsumschwäche könne das Umsatzziel für 2004 in Frage stellen. Gleichzeitig ist es auch um die Liquidität von Gericom nicht gut bestellt.

Wie der in Linz ansässige Notebook-Hersteller bekannt gab, wurde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gegenüber dem (enttäuschenden) Vorjahreszeitraum von minus 700.000 auf plus 630.000 Euro verbessert. Gleichzeitig sanken die Erlöse jedoch um rund 30 Prozent auf knapp 78 Millionen Euro nach 110,5 Millionen Euro im zweiten Quartal 2003.

Ohne die - nicht zuletzt dank Fußballeuropameisterschaft und anstehende Sommerolympiade - gestiegene Nachfrage nach digitaler Unterhaltungselektronik wäre der Umsatzeinbruch noch drastischer ausgefallen. So hat die noch junge Sparte Home Entertainment im Berichtszeitraum mit knapp 26 Millionen Euro bereits rund ein Drittel zum Gesamtumsatz beigetragen und war gleichzeitig laut Gericom maßgeblich für die Ertragswende im Quartal verantwortlich.

Der Auftragsbestand zum Ende des zweiten Quartals verbesserte sich im Jahresvergleich von 31,74 Millionen auf 34,75 Millionen Euro, liegt damit aber unter den 37,8 Millionen Euro am 31. März.

Entsprechend vorsichtig fiel der Ausblick des Gericom-Managements aus: Entscheidend für die Fortsetzung des positiven Trends sei, dass die pessimistische Stimmung der Konsumenten in Europa und insbesondere im Kernmarkt Deutschland überwunden werde, teilten die Linzer mit. Eine weiter anhaltende Konsumschwäche könne das Erreichen des Umsatzziels von rund 400 Millionen Euro in Frage stellen. Auf Basis einer vorsichtigen Einschätzung geht der Vorstand zudem davon aus, dass sich die Margensituation in den einzelnen Geschäftsfeldern nicht wesentlich über das Niveau des ersten Halbjahres hinaus verbessern wird.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich Unternehmensangaben zufolge zum Ende des ersten Halbjahrs auf 55,9 Millionen Euro. Diesen standen knapp 111 Millionen Euro in Form von kurzfristigen Vermögenswerten gegenüber. Ein Großteil davon sind allerdings Forderungen auf Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte. Die liquiden Mittel betrugen dagegen nur 2,3 Millionen Euro. (mb)