Trojaner verschlüsselt Anwenderdaten

20.03.2006
Spezialisten warnen vor neuem "Ransomware"-Exemplar.

Der Antivirenspezialist Sophos hat einen elektronischen Schädling entdeckt, mit dessen Hilfe der Angreifer sein Opfer erpressen will. Der Trojaner verschlüsselt sämtliche Word-Dokumente, Datenbanken oder Excel-Dateien auf der Festplatte. In einem anschließend erstellten Text-File erfährt der betroffene Anwender, dass er 300 Dollar als Lösegeld auf eines von insgesamt 99 "E-Gold"-Konten bezahlen soll, um wieder den Zugang zu seinen Informationen zu erhalten. Nach Angaben von Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos, ist diese Mitteilung erstmals in Englisch verfasst.

Dem Experten zufolge ist es unklar, wie sich der Schädling verbreitet. Dem Anschein nach wurde er nicht im großen Stil via E-Mail verschickt, sondern scheint im Code von Web-Seiten eingebettet zu sein. Das ist besonders heimtückisch, da Anwender nicht aktiv werden müssen, damit sich der Trojaner installiert. Es reicht aus, dass sie eine präparierte Site im Browser aufrufen - der Schädling installiert sich dann unbemerkt im Hintergrund. Unglücklicherweise löscht sich das Schadprogramm, nachdem es aktiv geworden ist - das erschwert die Analyse. Allerdings ist das Problem nicht sehr weit verbreitet.

Neu ist diese Form der Computerkriminalität nicht. Bereits im Mai 2005 warnte der Hersteller Websense vor derartigen Attacken. (ave)