Bitsy soll VW-Tochter wieder flügge machen:

Triumph-Adler noch in der Mauser

02.04.1982

NÜRNBERG (nw) - Nach 1981- "dem schwierigsten Jahr in der Unternehmensgeschichte", eine Produktumstellung war der Hintergrund - stellt nun die Triumph-Adler AG ihre Bitsy-Bildschirm-Textfamilie mit Teletexfähigkeit vor. Unter anderem soll damit wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden, von dem man sich zur Zeit aber noch "weit entfernt" wähnt.

Fest entschlossen, künftig auf rationelle Textverarbeitung in Verbindung mit zeitsparender Bürokommunikation zu setzen, präsentierten die Nürnberger vor Fachjournalisten eine Neuausrichtung ihrer Bitsy-Modelle, die nun ab 3500 Mark Mehrkosten teletexen können. Gleichzeitig sei das Angebot bei Magnetplattenspeichern vergrößert worden. Damit könnten die Systeme frei programmiert werden (Fortran-Compiler, Cobol-Compiler).

Die Bitsy-Familie beginnt TA zufolge mit 96 KB Minidiskettenlaufwerk und Typenraddrucker bei 19000 Mark. Am oberen Ende befindet sich die Bitsy 30 mit einer 160-KB-Zentraleinheit und einem neuen, alternativ einzusetzenden 8/8-MB-, 16/16-MB- oder den 80/16-MB-Fest-/Wechselplattenspeicher. Zwei Bitsy-Teletex-Versionen mit 128 KB beziehungsweise 160 KB Zentraleinheit und zwei beziehungsweise drei Minidiskettenlaufwerken vervollständigen dem Büro- und Informationstechnik-Hersteller zufolge sein Produktprogramm.

Auch 1982 werden alle TA-Aktivitäten dazu gebraucht werden, dem Unternehmen wieder auf die Beine zu helfen. Nach einem Verlust von knapp 90 Millionen Mark in 1980 fiel das Ergebnis in 1981 "wesentlich schlechter" aus. Insgesamt erzielte die TA-Gruppe dem neuen Vorstandsvorsitzenden Dr. Peter Niedner zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr 1981 einen Umsatz von 1,954 Milliarden Mark. Damit stieg er um nominal 18,5 Prozent. Mit mehr als 50 Prozent Umsatzanteil sei dabei die USA, in denen TA mit vier Tochtergesellschaften vertreten ist, der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt.

Wenn sich das negative Ertragsbild dennoch im Jahr 1981 gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert habe, so liege dies - neben Strukturproblemen wichtiger Tochtergesellschaften - vor allem an der beschleunigt durchzuführenden Umstellung auf elektronische Geräte. Neue Produkte hätten erst im Verlauf des Geschäftsjahres auf den Markt gebracht werden können.

Die Umstrukturierung mache auch Personalreduzierung notwendig. Zur Zeit beschäftigt die Triumph-Adler-Gruppe weltweit rund 14000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte im Inlandsbereich. Es sei geplan bis Ende 1982 weitere 1200 Mitarbeiter zu entlassen.

Dennoch blickt Niedner zuversichtlich ins neue Geschäftsjahr: Für 1982 werde ein Gruppenumsatz von 2,2 Milliarden Mark angestrebt. Dabei soll es dem Unternehmen gelingen, den Verlust zurückzuführen.