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Trierer Institut für Telematik vor dem Aus

14.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Mitgliederversammlung des Trägervereins beschloss Anfang Januar, das vor fünf Jahren in Trier gegründete Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Telematik zu schließen. Das Entscheidungsgremium folgte der Einschätzung des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums, "dass es keine genügend sichere wirtschaftliche Grundlage für das Fortbestehen des Instituts gebe". Die finanzielle Schieflage deutete sich bereits Ende 2001 an, als das Institut ein Defizit von 380.000 Euro nicht ausgleichen sondern in das neue Geschäftsjahr 2002 übernehmen musste. "Monatelang war es von der Insolvenz bedroht", erklärt Institutsleiter Christoph Meinel, Informatik-Professor an der Universität Trier. Meinel führt den Umsatzeinbruch auf die schlechte Wirtschaftslage zurück. Das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium half dem Institut aus der Klemme und übernahm

daraufhin weit mehr als die sonst jährlich zur Verfügung gestellten 750.000 Euro. Allerdings empfahl der Haushalts- und Finanzausschuss Mitte Oktober die vollständige Integration des Instituts in die Universität Trier, wogegen sich die Hochschule wehrte. Sie schätzte die Risiken einer Übernahme höher ein als die Chancen. Falls sich im Laufe des Liquiditionsverfahrens kein Investor findet, "gehen definitiv die Lichter aus", erklärte Meinel. (iw)