Integrierten Informationssystemen gehört die Zukunft:

Trend zur direkten Datenbankaktion

23.05.1980

PARIS (gr) - Die kommenden zehn Jahre der Datenverarbeitung werden den integrierten Informationssystemen gewidmet sein. Diese Ansicht vertrat der President von Cincom Systems, Tom Nies, auf dem 9. internationalen Anwendertreffen in Paris, den das Systemsoftwarehaus für seine Kunden veranstaltete.

Die Notwendigkeit zu einer direkten Interaktion des Benutzers mit der Datenbank sowie eine vergleichsweise Unabhängigkeit vom Lieferanten der Hardware zeichnen sich Nies zufolge als Trend ab. Dabei gehe das Bestreben des Softwarehauses in die Richtung, die gesamten Systempakete aus einer Hand zu liefern. Wie beim Auto kann man nicht die Bremsen von einem, den Motor vom nächsten und die Heizung vom dritten Hersteller ordern. Es kommt darauf an, daß alles paßt.

Die Cincom Systems Inc., Cincinnati/Ohio, hält nach eigenen Angaben auf dem Sektor Datenbanksysteme weltweit einen Marktanteil zwischen 40 und 45 Prozent und sieht sich damit gleichstark neben IBM. In der Bundesrepublik vereinigt die Cincom Systems GmbH & Co. oHG, Oberursel, jedoch nur rund 20 bis 25 Prozent des Datenbankmarktes auf sich.

Voraussichtlich im Sommer wird die Cincom in Großbritannien ihr erweitertes Datenbanksystem Total Information (TIS) freigeben; gegen Ende des Jahres soll es nach Angaben von Andreas Söhlmann, Direktor der deutschen Tochtergesellschaft auf dem Kontinent eingeführt werden. Das mit einem zentralen Datenverzeichnis ausgestattete System wurde Anfang 1979 in den USA freigegeben und auf dem 8. Anwendertreff im vergangenen Jahr den Total-Benutzern vorgestellt. Seine Präsentation bildete auch ein Thema des diesjährigen Seminars. Die 1968 gegründete und mehrheitlich im Besitz von Mitarbeitern des Unternehmens befindliche Cincom Systems erzielte 1979 weltweit mit 650 (1978: 490) Mitarbeitern einen Umsatz von 28 (24) Millionen Dollar. Davon entfielen 12(10) Millionen Dollar auf das Europageschäft. Nies sprach von einer geplanten Wachstumsrate von jährlich 20 Prozent.