Geschäftsprozesse und Kundenbeziehungen

Trend 2014 - sichere und effiziente Collaboration in Unternehmen

02.01.2014
Von Henrik Groß und
Karin Sondermann verfügt über 20 Jahre Erfahrung in leitenden Positionen bei führenden internationalen Software Herstellern wie Microsoft, PeopleSoft, SAP und Nemetschek. Heute unterstützt sie als freiberuflicher Analyst und Senior Advisor Softwareanbieter in der Markteinführung skalierbarer Cloud-Geschäftsmodelle sowie Anwenderunternehmen im Projekt-Management ihrer hybriden Business- und IT-Strategie. Als Principal Analyst bei der Techconsult GmbH berät sie in Bereichen wie Social Business Collaboration, Mobile Computing, Analytics und Cloud Computing. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Expertenjury von "Best in Cloud" und engagiert sich beim Bitkom in Arbeitskreisen zu Cloud Computing und BPM/SOA.

Bedürfnisse der Unternehmen in Partner- und Lieferantenbeziehungen

Die Frage nach den wesentlichen Anforderungen in der Beziehung zu Partnern und Lieferanten weist auf großen Bedarf im Beschaffungs- und Qualitäts-Management hin. Das gilt zum Beispiel für die Bereiche, wo es um den Bezug von Rohstoffen, Vorprodukten, Dienstleistungen geht.

Die klassischen Business-Lösungen, die diese Anforderungen bedienen, sind das Supply Chain Management (SCM) beziehungsweise bestimmte Funktionen der ERP-Systeme. Aber vor dem Hintergrund der globalen Wertschöpfung ist es notwendig, dass diese traditionellen Geschäftsanwendungen ihren funktionalen Fokus erweitern: Waren Softwarelösungen bisher darauf spezialisiert, die Transaktionen zwischen Maschinen oder IT-Anwendungssystemen zu automatisieren, so wird es im Zeitalter der Mobilität und sozialen Web-Plattformen zwingend notwendig, dass sie sich dem Anwender öffnen.

Unternehmen, die alle Beteiligten direkt und nahtlos in ihre Geschäftsprozesse einbinden, schaffen nicht nur den unmittelbaren Zugriff auf die entsprechenden Informationen, sondern können diese rollenspezifisch und mobil jederzeit ändern oder ergänzen. Lieferanten können den Bedarf ihrer Kunden kontinuierlich steuern und messen. Das betrifft auch die Qualität ihrer eigenen Leistung, was sich letztendlich positiv auf Kosten auswirkt. Geschäftspartner haben so auch unmittelbaren Zugriff auf Daten der Verkaufsförderung, können Aufträge erteilen und die Produktverfügbarkeit übergreifend abfragen. All dies ist auch unter dem Schlagwort "sozialer eCommerce" bekannt.

Unternehmensbedürfnisse in Beziehung zu Mitarbeitern

Die Anforderungen in der internen Kommunikation betreffen vornehmlich die Arbeitsschutzanforderungen. Dieses sicherzustellen, ist für das Gros der Befragten ein für das eigene Geschäft sehr bedeutsames Thema. Den Rahmen bilden gesetzliche Vorgaben. Werden sie verfehlt, drohen empfindliche Konsequenzen wie Gerichtsverfahren und Geldstrafen, die unter Umständen existenzbedrohend sein können. Bei diesem Thema besteht unter Mittelständlern deutlichen Nachholbedarf was die Unterstützung durch IT betrifft.

Bedarf besteht zudem an Lösungen für das Ressourcen-Management und die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Auch die Mitarbeiterqualifikation sowie das Wissens-Management sind Themen, die Mittelständler beachten. Ihre Business-Relevanz hält sich aber nach Einschätzung der Befragten in Grenzen.

Um das Thema Arbeitsschutz besser durch IT-Lösungen im Unternehmen umzusetzen, bieten sich adaptive BPM- und Workflow-Lösungen mit kollaborativen Elementen an, die sicherstellen, dass geschäftliche Regelungen, Prioritäten und Vorgaben eingehalten werden. Auch in der flexiblen Ressourcen- und Personaleinsatzplanung ließen sich die Probleme der mittelständischen Anwender durch Social-Collaboration-Plattformen besser unterstützen, vorausgesetzt sie bilden Workflows ab und lassen sich auf Datenebene mit bestehenden HR- und ERP-Systeme verbinden.

Hilfreich ist, dass heutige HR-Anwendungssysteme auch um SaaS-basierte Talent-Management-, Travel- und Expenses- oder eRecruitement-Lösungen erweiterbar sind. Dadurch lassen sich Planungen für den Personaleinsatz sowie die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen aber auch die Bearbeitung von Spesen- und Reisekosten optimieren.

Von einer optimierten Zusammenarbeit mittels einer Social-Collaboration-Plattform profitiert im besten Fall auch der Wissensaustausch im Unternehmen. Zu erledigende Aufgaben und die Suche nach kompetenten Mitarbeitern lassen sich im Idealfall unverzüglich über eine solche Plattform lösen oder gar automatisieren. Je effektiver es gelingt, mit neuartigen Social-Collaboration-Lösungsansätzen die vernetzten Geschäftsabläufe und die geschäftliche Informationsflut in digitales Wissen zu wandeln, desto schneller und fundierter können Geschäftsentscheidungen getroffen werden. So entsteht auch ein Zugewinn an den entscheidenden Ressourcen Qualität und Zeit.

Resümee und Ausblick

Die Anforderungen und Bedürfnisse der Unternehmen lassen erkennen, dass "Social Business" und "Collaboration" die bestimmenden Themen im Jahr 2014 sein werden. Entsprechende Lösungen müssen sich nahtlos mit den vorhandenen Anwendungssystemen verknüpfen lassen.

Ist das der Fall, so können die Tools einen deutlichen Mehrwert für Anwenderunternehmen liefern. Die klassischen Lösungsschubladen wie etwa ERP und CRM treten dabei verstärkt in den Hintergrund. (jha/hal)