"Trauen Sie sich den nächsten Karriereschritt zu"

31.03.2005

CW: Die schwierigste Übung aus Sicht der Bewerber dürfte ein ansprechendes Anschreiben sein. Die möglichen Fehler sind bekannt - nur: Wie lässt es sich besser machen? Haben Sie ein paar Tipps parat?

Winkler: Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass ich auf meiner Site alle Tricks und Techniken hergebe und mich die Jobsuchenden dennoch beauftragen. Im Anschreiben bringe ich ohne jede Einleitung das aus Jobanbietersicht stärkste Argument und zähle dann alle weiteren faktischen und belegbaren Argumente in absteigender Relevanz auf. In den ersten Absatz packe ich also nichts als pure Joberfahrung. Im zweiten Paragraphen bündle ich Abschlüsse, Kenntnisse und erworbene Kompetenzen. Im letzten Absatz lege ich dem Personaler nahe, wie er reagieren soll. Ich liefere Joberfahrung zum Anfassen, wo man sonst heiße Luft grillt.

CW. Bewerber sollen glaubhaft vermitteln, dass sie die richtige Person für den Job sind, ohne sich in Allgemeinplätzen zu verlieren. Wie können sich Jobsuchende überzeugend präsentieren?

Winkler: Ich habe lange angenommen, dass Bewerber drum herum reden, weil sie fleißig von Karriereautoren abschreiben, die selber nicht auf den Punkt kommen. Ich muss mich korrigieren. Bewerber haben einfach - wie jedermann - Angst, sich zu exponieren. Auf lange Sicht beruflich erfolgreich sind weder die Schüchternen noch die Blender, sondern Leute, die klar und deutlich Position beziehen: Ich bin der und der. Ich kann das und das. Meine Expertise beruht auch auf dieser Ausbildung und auf jenen Weiterbildungen.