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Transmeta-Patent bringt Licht ins Dunkel

30.09.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine jüngst erteilte Patentschrift deutet darauf hin, daß die mysteriöse Firma Transmeta, unter anderem Arbeitgeber von Linux-Guru Linus Torvalds, tatsächlich an einem programmierbaren VLIW-Prozessor (Very Long Integer Word) arbeitet. Das US-Patent (Nummer 5 958 061) gewährt Transmeta Schutz für einen "Host-Prozessor mit einem Apparat, der temporär den Status eines Zielprozessors annehmen kann" und beschreibt dessen Fähigkeiten wie folgt: "Der Prozessor kann einen Befehlssatz abarbeiten, der wiederum Instruktionen eines anderen Befehlssatzes ablaufen läßt, die vom Host-Prozessor in den ersten Befehlssatz übersetzt werden." Im Klartext: Die beschriebene CPU ist in der Lage, eine andere zu emulieren

(nachzuahmen).

In der von Transmeta eingereichten Antragsschrift wird im Folgenden ausgeführt, ein Beispieldesign mit rund einem Viertel der logischen Gatter eines Pentium Pro sei trotzdem in der Lage, x86-Anwendungen "substantiell schneller" ablaufen zu lassen als "der Pentium Pro und jeder andere bekannte Prozessor, auf dem solche Programme lauffähig sind." Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, die von Microsoft-Mitgründer Paul Allen finanzierte Transmeta werden zu diesjährigen Comdex Fall im November in Las Vegas erstmals das Geheimnis um ihre Entwicklungen lüften (CW Infonet berichtete).