Novafora

Transmeta hat einen Käufer gefunden

18.11.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die einst prominente kalifornische Chipdesign-Firma Transmeta hat nach längerer Suche endlich einen Käufer gefunden.

Der heißt Novafora (vormals Sipharos), ist nicht börsennotiert und stellt digitale Videoprozessoren her. Novafora zahlt zwischen 18,70 und 19 Dollar pro Transmeta-Aktie oder insgesamt 255,6 Millionen Dollar für Transmeta. Der Kaufpreis liegt nur wenig über Transmetas Barmitteln und Anlagervermögen zum Stand 30. September.

Wir erinnern uns: Transmeta war im Jahr 1995 gegründet worden, um extrem stromsparende x86-kompatible Prozessoren zu entwickeln, vor allem für den Einsatz in Notebooks. Das Unternehmen beschäftigte unter anderem den Linux-Urheber Linus Torvalds und erlebte während der Internet-Blase eindrucksvolle Aktien-Höhenflüge, seine Produkte ("Crusoe") konnten sich am Markt aber nicht durchsetzen. Später verlegte sich Transmeta darauf, seine Patente zu lizenzieren.

Zum Fixing an der Nasdaq schloss die Transmeta-Aktie gestern knapp fünf Prozent fester bei 17,52 Dollar. Das Papier hat etwa 30 Prozent zugelegt, seit Transmeta sich im September zum Verkauf gestellt und neue Lizenzabkommen mit Intel abgeschlossen hatte. Gestern kündigte die Firma auch noch eine nichtexklusive Patentlizenzierung mit Intels kleinerem Rivalen Advanced Micro Devices (AMD) an, in deren Rahmen AMD Transmeta 700.000 zuvor in seinem Besitz befindliche Vorzugsaktien (Class B) zurückgibt.

Transmeta teilte außerdem mit, es habe im dritten Quartal einen Nettogewinn von 30,6 Millionen Dollar oder 2,31 Dollar pro Aktie erzielt nach einem Verlust von 9,1 Millionen Dollar oder 1,24 Dollar je Anteilschein in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Im abgeschlossenen Vierteljahr profitierte Transmeta von Einmaleffekten (91,5 Millionen Dollar Zahlung von Intel, weitere 25 Millionen von Nvidia). Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich von 44.000 Dollar auf 25,3 Millionen Dollar.