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Zwei Stunden lang

Totalausfall bei PayPal

04.08.2009
Von pte pte
Beim Online-Bezahlsystem PayPal, einer Tochter von eBay, ist es gestern Abend zu einem weltweiten Systemausfall gekommen.

Der digitale Payment-Service, der von insgesamt 75,4 Millionen aktiven Nutzern rund um den Globus verwendet wird, war für viele User mehrere Stunden nicht zu erreichen. Nachdem PayPal aufgrund "interner Probleme mit der Netzhardware" um 19:30 Uhr (MESZ) gänzlich vom Netz genommen werden musste, dauerte es bis knapp 0:30 Uhr bis er wieder in allen Teilen der Welt verfügbar war. Während dieses Zeitraums war es weder Händlern noch Käufern möglich, Geldtransaktionen über das Bezahlsystem abzuwickeln. Zum finanziellen Schaden, der durch die Störung bei den PayPal-Kunden entstanden ist, gibt es bislang aber noch keine näheren Informationen.

"Vor ungefähr einer Stunde kam es bei der PayPal-Seite zu technischen Problemen, die die Möglichkeit beeinträchtigen, Geld abzuschicken und zu empfangen", ließ PayPal-Sprecher Anuj Nayar gestern Abend auf dem offiziellen Unternehmensblog wissen. Man bedaure die Unannehmlichkeiten sehr, die dadurch bei der eigenen Kundschaft entstanden seien und werde mit aller Kraft daran arbeiten, die Störung zu beseitigen und wieder einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Erst einige Stunden später gab Nayar bekannt, dass der Online-Bezahldienst wieder für alle problemlos funktionieren sollte. "Ein derart schwerwiegender Ausfall ist für Anbieter im E-Commerce-Bereich natürlich immer problematisch. Gerade hier ist es wichtig, eine offene Kommunikation zu betreiben und die eigene Kundschaft wissen zu lassen, dass man mit Hochdruck an einer Lösung der technischen Probleme arbeitet", stellt Daniel Eichten, stellvertretender technischer Leiter beim E-Business-Experten ecomplexx, gegenüber pressetext fest.

Der Schaden, der durch den mehrstündigen Ausfall für PayPal und seine Kunden entstanden ist, sei aber schwer einzuschätzen. "Ich glaube nicht, dass hier ein großer Imageschaden für den Online-Bezahldienst entstanden ist. Die Nutzer können so etwas gerade bei den großen Anbietern wieder sehr schnell vergessen", meint Eichten. Weit stärker ins Gewicht falle da mit Sicherheit der monetäre Schaden für PayPal. Dessen Sprecher Nayar gab zwar noch keine näheren Informationen zur Höhe des finanziellen Verlusts für den Online-Service bekannt, wenn man aber bedenkt, dass bei PayPal eigenen Angaben zufolge pro Sekunde rund 2000 Dollar an Geld transferiert werden, lässt sich zumindest die Dimension des Schadensausmaßes abschätzen.

Dass es bei derart großen Anbietern, die über eine sehr umfangreiche IT-Infrastuktur verfügen müssten, um ihre millionenfache Kundschaft zu bedienen, hin und wieder zu Störungen kommen kann, lässt sich laut Eichten aber auch mit den besten technischen Sicherheitsvorkehrungen nicht gänzlich ausschließen. "Die Anbieter tun alles, um ihre Systeme so sicher wie möglich zu gestalten. Das ist aber stets ein Abwiegen zwischen der Wahrscheinlichkeit von Störungen und den Kosten, die aufgewandt werden müssen, um diese zu verhindern", so Eichten abschließend. (pte)