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Forrester-Studie

Top-CEOs pfeifen auf Web 2.0

01.09.2010
Von pte pte
Der Konzernchef von heute ist trotz der Allgegenwärtigkeit von Social-Media im privaten und beruflichen Umfeld nicht "sozial".

Laut einer Studie von Forrester Research betreiben nur wenige Top-CEOs eigene Weblogs, Twitter-Accounts oder Facebook-Profile. Dies trifft nicht nur auf US-amerikanische, sondern auch etwa auf deutsche Firmenbosse zu. Je jünger die Chefs werden, desto stärker wird sich aber der Trend zur aktiveren Nutzung von Social-Media-Angeboten herauskristallisieren.


"Kein CEO der Top-100 der internationalen Konzerne im Fortune-Ranking hat ein Social-Profil", schreibt Forrester-Chef George Colony in seinem Blog. Nicht einmal Präsident Barack Obama ist trotz rudimentärer Twitter-Updates wirklich in die Welt von Social-Media involviert (siehe auch dieses Youtube-Video).

Auch die deutschen Top-Manager haben wenig für die Vorzüge von Social-Networks übrig: Unter den Top-10 Konzernen Deutschlands fand sich kein einziger CEO, der einen eigenen Twitter-Account betreibt, wie eine Recherche von pressetext ergeben hat.

Zu alt, zu vorsichtig, zu gestresst

Für Forrester-Chef Colony hat dies vier Gründe: Erstens, die CEOs heutiger Großkonzerne sind einfach aus einer anderen Generation und können mit Social-Media wenig anfangen. Zweitens unterbinden firmeninterne Auflagen oft eine Nutzung dieser Angebote. Weiters wollen sich die Chefs durch zu große Disposition in diesen Netzwerken nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und so Stakeholder verärgern. Zu guter Letzt sei es für viele Bosse auch eine schlichte Zeitfrage, ob sie einen Blog verfassen können oder nicht.


Nachdem rund ein Viertel der im Internet verbrachten Zeit auf soziale Netzwerke fällt, ist es für Forrester aber nur eine Frage der Zeit, bis auch für die CEOs die Vorteile der Communitys die Risiken und Nebenwirkungen ausgleichen. So können die Konzern-Chefs ihre Social-Media-Aktivitäten aktiv für Recruiting oder Scouting verwenden oder selbst in Interaktion mit dem Konsumenten treten und aktives Customer-Relationship-Management betreiben. "In zehn bis fünfzehn Jahren werden diese Social-Skills zum normalen Aufgabengebiet eines CEO gehören", sagt Colony. "Die Chefs werden permanent mit den Kunden auf diese Art und Weise kommunizieren müssen, denn die Facebook-Generation wird das von Ihnen abverlangen." (pte/sh)