DOSBox 0.74: alte Programme und Spiele nutzen
Wer alte DOS-basierte Programme wie beispielsweise Lotus 1-2-3, WordStar oder Turbo Pascal aus welchem Grunde auch immer noch einmal nutzen will, kann sich die Installation von MS-DOS und den Einsatz einer großen Virtualisierungslösung wie VMware sparen. Mit der DOSBox steht eine komplett kostenfreie Möglichkeit zur Verfügung, DOS direkt unter Windows, Unix, Linux, Mac OS X oder selbst Android zu nutzen, ohne dass es dabei zu unterwünschten Interaktionen mit dem Primärbetriebssystem kommt. Die Liste der Host-Systeme macht es deutlich: DOSBox ist eine x86-Emulation und keine Virtualisierung. Beim Betriebssystem der DOSBox handelt es sich dann auch nicht um MS- oder DR-DOS, sondern die DOSBox gibt sich gegenüber den Programmen als MS/PC-DOS 5.0 zu erkennen. Ein Benutzer kann aber auch ein "vollwertiges" DOS oder ein Windows 3.x installieren, wenn er ein solches System benötigt.
Die bei alten System häufig nötige Konfiguration von EMS/XMS-Speicher, das Einbinden einer Soundblaster-Karte auf 220/5/1 oder der "kleine Intelligenztest" bei den Parametern für den CD-Treiber MSCDEX bleiben dem Anwender hier zum Glück erspart: Die DOSBox liest ein durch den Benutzer benanntes Verzeichnis ein und vergibt einen Laufwerksbuchstaben dafür. Anschließend kann der Anwender seine16-Bit-DOS-Programme direkt von diesem Laufwerk starten. Auch wenn sich Anwendungsprogramme nutzen lassen, so ist das primäre Einsatzgebiet der DOSBox doch der Start von alten Computerspielen. Deshalb existieren auch weitere speziellen Varianten der DOSBox, die beispielsweise den Einsatz einer Parallelschnittstelle ermöglichen.
Vorteile der DOSBox 0.74:
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Perfekte DOS-Nachbildung unter Windows
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kostenlos
Nachteile der DOSBox 0.74:
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In der offiziellen Version keine Unterstützung der parallelen Schnittstelle
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Mitunter fehlerhafte Darstellung des Zeichensatzes
Fazit: Die DOSBox ist ein beeindruckendes und überzeugendes Programm. Dank der Emulation kann ein Anwender selbst auf x64-Window-Systemen 16-Bit Programme verwenden. Wer weitere Emulationsprogramme beispielsweise für MacOS 7 oder 8, Atari XL oder Atari ST sucht, kann diese im Internet unter anderem auf der Seite Emulators.com finden.
Ein Browser mit langer Lebenszeit: Opera
Wir haben in dieser Tool-Strecke Programme vorgestellt, die eine Virtualisierung oder eine Emulation auf neuer Hardware ermöglichen. Doch die Anwender müssen in der Regel auch mit und innerhalb dieser "Alt-Systeme" arbeiten und stehen dann häufig vor der Frage, mit welchem Browser sie das tun sollen. So ist beispielsweise mit dem Microsoft Internet Explorer 5/6 für Windows 95, 98, ME oder NT keine brauchbare Darstellung von aktuellen Web-Seiten möglich und die Installation der neuen Browser-Generation scheitert in der Regel auf den alten Systemen: So bietet Microsoft den ganz neuen Internet Explorer 10 nicht einmal mehr für Windows 7 an.
Hier kommt der aktuelle Opera Browser 12 ins Spiel, der auch noch unter Windows 2000 arbeiten kann! Wer es noch "älter" benötigt: Die noch im Archiv des Herstellers zu findende Opera-Version 10.54 aus dem Jahr 2010 öffnet das modernere Internet selbst für Windows 98SE. Zudem ist Opera mehr als nur ein Browser und stellt zugleich auch ein einfaches E-Mail-Programm für POP/IMAP-Server dieser Plattformen bereit. Eine gute Alternative, denn einigermaßen aktuelle Mail-Programme sind für die alten Betriebssysteme ebenfalls nicht einfach zu bekommen.
Vorteile des Opera Browsers:
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Moderner und leistungsfähiger Browser
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Sehr lange Unterstützung von älteren Plattformen
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Bietet zudem ein integriertes Mail-Programm, das auf den älteren Plattformen eingesetzt werden kann
Fazit: Die Anbieter von Opera pflegen eine Tradition, die viele andere Hersteller ignorieren: die langfristige Unterstützung ihrer Produkte. Schließlich sind es häufig ja keine zwingenden Programmänderungen, die dafür sorgen, dass eine Applikation auf einem älteren Betriebssystem nicht mehr funktioniert. Den Hersteller ist vielfach einfach das Testen der Software auf alten, kaum noch genutzten Plattformen zu aufwändig und zu teuer.