Start Charming, TileMaker, SkipMetro, Classic Shell & mehr

Toolbox für Windows 8

08.03.2013
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

Anwendungen mit Kacheln: Vom Windows-Store auf das System

Insgesamt zeigt der Blick in den Windows-Store noch lange nicht die Anzahl von Apps, wie man sie aus den vergleichbaren Einrichtungen für Android (Google Playstore) oder iOS (Apple App Store) kennt. Erst langsam stellen die Anbieter der unterschiedlichen Anwendungen und Systemwerkzeuge spezielle Versionen bereit, die an die neue Oberfläche angepasst sind. Aber gerade für Anwender, die bereits ein Windows-Surface-Gerät ihr Eigen nennen, ist dies die wichtigste und einzige Bezugsquelle von Anwendungen: Nach dem Willen von Microsoft sollen alle Geräte unter Windows RT nur so an die entsprechenden Programme kommen.

Praxis-Tipp zum Windows Store: Nach dem Klick auf die grüne Store-Kachel stehen dem Nutzer die verschiedenen Apps thematisch sortiert zur Verfügung: Allerdings sind die Auswahlmöglichkeiten hier nicht besonders umfangreich - was tun, wenn man zwar weiß, wie das gesuchte Programm heißt es aber nicht in der vermuteten Kategorie zu finden ist? Hier kann wieder einmal die in Windows 8 integrierte Suche helfen: Sie kann im Windows Store mittels der Tastenkombination "Windows-Taste + Q" aufgerufen werden und erlaubt die direkte Suche nach einer App anhand des Namens.

Evernote: Tool im neuen Look

Mit Evernote für Windows 8 steht eine bekannte Anwendung bereits in einer Version zur Verfügung, die viele Vorteile der Windows-8-Oberfläche integriert.
Mit Evernote für Windows 8 steht eine bekannte Anwendung bereits in einer Version zur Verfügung, die viele Vorteile der Windows-8-Oberfläche integriert.
Foto: Bär/Schlede

Zu den Apps, die wir auf fast allen unseren Test- aber auch persönlichen Geräten installieren, gehört unter anderem auch das "virtuelle Notizbuch" Evernote. Ein besonderer Vorteil dieser Software besteht dabei darin, dass sie für fast alle Plattformen und Betriebssysteme angeboten wird, und es so über das Internet erlaubt, die eigenen Notizen (wobei hierzu unter anderem auch Video- und Audio-Clips sowie Fotos gehören können) über Gerätegrenzen hinweg immer synchron zu halten. So war der Anbieter dann auch einer der ersten, der schon zu Zeiten der ersten Vorab-Releases von Windows 8 ebenfalls ein Preview auf Evernote für Windows 8 bereitstellte. Nun kann die aktuelle Version speziell für dieses Betriebssystem aus dem Windows-Store heruntergeladen werden.

Vorteile von Evernote für Windows 8:

  • Frei zur Verfügung stehendes Programm, das die Evernote-Funktionalität auch unter Windows 8 anbietet.

  • Sehr gut an die Kachel-Oberfläche und vor allen Dingen an die Bedienung auf einem Touch-Screen angepasst.

  • Gut zu bedienende Schlagwortansicht.

Was uns nicht so gefallen hat:

  • Das Programm ist scheinbar immer noch in der Entwicklung, so dass es sehr häufig Updates gibt und sich einige Dinge ändern.

  • Durch, dass die Bedienung stark auf die Touch-Oberfläche ausgerichtet wurde, steht der Anwender auf einem "normalen" PC häufig von einem weißen Bildschirm, der ihm kaum Anhalt bietet, was nun zu tun ist.

Fazit: Evernote wurde in dieser Version gezielt auf die neue Windows-Oberfläche hin überarbeitet und ist somit gerade für Anwender, die mit einem Surface-System arbeiten, sicher eine gute Empfehlung. Wer mit einem "normalen PC" auch unter Windows 8 arbeitet, sollte lieber auf die Evernote-Version für den Windows-Desktop zurückgreifen, die ebenfalls zum kostenlosen Download bereitsteht. Sie lässt sich nach unserer Einschätzung hier besser bedienen.

Im Video: Windows 8 - Metro-Oberfläche anpassen

Remotedesktop: Bekanntes in neuer Oberfläche

Wie schon beim Windows Server 2012 hat Microsoft auch für das Profi-Tool Remotedesktop eine etwas triste graue Farbe ausgewählt.
Wie schon beim Windows Server 2012 hat Microsoft auch für das Profi-Tool Remotedesktop eine etwas triste graue Farbe ausgewählt.
Foto: Bär/Schlede

Auch Microsoft selbst hat es nicht geschafft, alle Systemprogramme für Windows 8 auf die neue Oberfläche umzustellen - wobei sicher die grundsätzliche Frage bleibt, wie sinnvoll dies in jedem einzelnen Fall ist. Allerdings gibt es einige Systemprogramme, die sicher davon profitieren würden, wenn sie im Stil der neuen Windows-Apps zur Verfügung stünden. Zudem auch hier wieder gilt, dass die Anwender mit Windows RT diese Art von Programmen benötigen. Ein Programm, ohne das kaum ein Systemprofi arbeiten kann, ist der Remotedesktop. Steht standardmäßig unter Windows 8 nur die bekannte Desktop-Version zur Verfügung, so bietet Microsoft doch die Möglichkeit, eine neue Window-8-spezifische Version aus dem Windows-Store kostenlos herunterzuladen.

Vorteile beim Einsatz der Remotedesktop-App:

  • Frei verfügbare App-Version des bekannten Programms, die gut an die Bedienung auf dem Touch-Screen angepasst wurde.

  • Sehr schneller Verbindungsaufbau gerade zu den neuen Systemen, da hier bereits die aktuelle Version 8 des Verbindungsprotokolls RDP (Remote Desktop Protocol) zum Einsatz kommt.

  • Übersichtliche Oberfläche erlaubt einfache Arbeit mit mehreren Verbindungen.

Fazit: Eigentlich gehört dieses Programm standardmäßig auf jeden Windows-8-Rechner. Es zeigt sehr schön, wie eine altbekannte Anwendung gut in die neue Welt der Apps überführt werden kann. Wer mit einem neuen mobilen Windows-Endgerät oder gar Surface-System auf andere Windows-Rechner zugreifen möchte, sollte diese Lösung unbedingt installieren.

8-Zip: Packen im Kachel-Stil

Nach und nach tauchen auch die Versionen anderer Free- und Shareware-Programme im Windows-Store auf. Exemplarisch dafür haben stellen wir hier mit 8-Zip ein Komprimierungswerkzeug vor, das für 6,49 € aus dem Windows-Store heruntergeladen werden kann.

Was kann 8-Zip leisten:

  • Freeware, die als kostenlose App schnell und einfach auf allen Windows-8-Geräten installiert werden kann.

  • Gut an die neue Oberfläche angepasst. Ermöglicht das einfache Arbeiten mit gepackten Dateien auch ohne Maus und Tastatur auf einem Touch-Screen.

  • Glücklicherweise lässt sich die Farbe der Oberfläche ebenfalls konfigurieren, da der von den Entwicklern gewählte Rot-Ton nur begrenzt zu ertragen ist.

Was ist noch nicht so gut an 8-Zip?

  • Die Software steht ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung.

  • Die aktuelle Version kann ausschließlich mit ZIP-Archiven umgehen. Der Anbieter verspricht aber in einer nächsten Version auch andere Komprimierungsverfahren zur Verfügung zu stellen.

Die Freeware 8-Zip bietet jetzt schon die Möglichkeit, ein Komprimierungswerkzeug auszutesten, das komplett an die neue Oberfläche angepasst wurde.
Die Freeware 8-Zip bietet jetzt schon die Möglichkeit, ein Komprimierungswerkzeug auszutesten, das komplett an die neue Oberfläche angepasst wurde.
Foto: Bär/Schlede

Fazit: Die Software 8-Zip zeigt beispielhaft, wie Programme in den nächsten Jahren aussehen werden, wenn sich das Konzept von Windows 8 mitsamt dem Windows-Store durchsetzt. Für den praktischen Gebrauch ist dieses Programm noch wenig sinnvoll, da Windows 8 wie schon sein Vorgänger ZIP-Archive auch im Explorer unterstützt und die Bedienung von 8-Zip nur auf einem Touch-Screen einigermaßen konsistent erscheint. (ph)

Im Video: Windows 8 - PC-Einstellungen vornehmen