Das Tomtom Go 740 Live ist für Leute gedacht, die viel unterwegs sind. Diesem Kundenkreis präsentiert sich das Navigationssystem mit Zusatzdiensten, die es per integriertem GPRS-Modul (General Packet Radio Service) und SIM-Karte in Echtzeit empfängt. Dazu gehören Verkehrsinformationen über den Tomtom-Dienst HD Traffic (nur Deutschland), genauso wie Meldungen zum Wetter und zu Radarkameras. Auch die Suchfunktion von POIs (Points of Interest) via Google ist hier anzuführen. Das gesamte Angebot dieser Live-Services ist bis zum dritten Monat nach dem Kauf kostenlos. Danach muss für die Dienste eine monatliche Summe von 9,95 Euro berappt werden. Kündigen kann man das Abo ebenfalls monatlich über die Hersteller-Software Tomtom Home.
Neben dem Navi liegt ein überarbeiteter Saughalter im Paket. Er bringt einen patenten Drehmechanismus mit, der das Ärgernis früherer Halterungen beendet, die sich entweder sehr leicht oder zu schlecht vom Glas gelöst haben. Für Strom im Auto sorgt das übliche Kabel zum Zigarettenanzünder. Für zu Hause liegt eine Docking-Station bei, die für die Verbindung zum Rechner und damit zur Energiequelle sorgt. Auf dem Gerät aufgespielt sind detaillierte Kartendaten für 32 Länder Europas. Weitere zehn Länder sind immerhin mit Hauptstraßen abgedeckt. Dank des Bluetooth-Anschlusses lässt sich das Go 740 Live als Fernsprecheinrichtung einsetzen. Der integrierte FM-Transmitter verbindet das Navi mit dem Autoradio. Interessant: Grundsätzlich beherrscht das Gerät neben den Live-Services auch TMC (Traffic Message Channel). Allerdings ist das Kabel für den Empfang dieser Verkehrsinfos separat zu erwerben. Im Paket des Testgeräts befand sich ein Gutschein für den verbilligten Kauf des Empfängers, mit dem sich der Preis von ursprünglich 79.95 Euro auf die Hälfte senkt. Die Aktion gilt bis Ende 2009.
Trotz der vielen Funktionen ließ sich das Navigationsgerät im Test einfach und übersichtlich bedienen. Der Touchscreen des Breitbildschirms reagierte flott und blieb dabei exakt.
Die Live-Services bewährten sich im Test. Traten Verkehrsverzögerungen auf der Strecke auf, wurden sie am Bildschirm inklusive Minutenangabe angezeigt und auf Wunsch sogar vorgelesen. Alternative Routen ließen sich einfach abrufen. Das aufgespielte Kartenmaterial wies einige kleine Fehler auf. Der Spurassistent funktionierte genauso gut wie das straßennamengenaue Navigieren. Bis zum Empfang des ersten Signals vergingen 32 Sekunden - eine Verbesserung zu früheren Tomtom-Modellen. Im Schnitt benötigte das Gerät 7 Sekunden für das Berechnen der Testrouten - das ist okay. An der stimmlichen Führung könnte Tomtom noch arbeiten, denn manchmal irritierte uns der Satzbau. Auch die Stimme selbst klang etwas blechern. Der Akku hielt bei vollem Signal zweieinhalb Stunden - ein mittelmäßiger Wert.
Ein Navi, das sich nur für Anwender lohnt, die tatsächlich viel unterwegs sind. Sie werden die Zusatzdienste zu schätzen wissen. Sonst ist die dafür fällige Monatspauschale zu hoch.
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Alternativen: Zwar TMC-basiert, aber trotzdem mit dem Talent zum Dazulernen kommt das Navigationssystem Falk F10 daher.
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Varianten: Tomtom Go 940 Live - wiederum ein online-fähiges Navigationssystem mit zusätzlichen Karten für USA und Kanada