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To Go: Napster positioniert sich gegen Apple

03.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Apple hat bewiesen, dass Leute bereit sind, Songs für 99 Cent online zu erwerben, die ihnen anschließend gehören. Jetzt will der erste Wettbewerber testen, was Kunden für eine Musikmiet-Flatrate ausgeben würden - wenn sie die Titel unterwegs anhören können.

Napster startet heute offiziell sein "Napster To Go". Hier können Kunden für rund 15 Dollar im Monat so viel Musik anhören wie sie wollen - und das erstmals (mit kompatiblen Playern von unter anderem iRiver, Creative und Samsung) auch unterwegs. Möglich macht dies ein neues Release von Microsofts DRM-Technik (Digital Rights Management).

Musik-Abos wie das von Napster gibt es schon seit Jahren. Sie waren bislang aber stets an den PC gebunden und gestatteten keinerlei permanente Kopien (dies ist auch bei Napster To Go weiterhin der Fall). Es ist davon auszugehen, dass anderen Anbieter wie Real Networks und Virgin Digital mit ähnlichen Offerten wie Napster To Go nachziehen; FYE.com (Trans World Entertainment) bietet bereits in Kooperation mit MusicNet ein "Abo zum Mitnehmen" an.

Der Markt muss nun erweisen, was die Verbraucher letzten Endes bevorzugen - Online-Kauf und Besitz von Musik à la Apple, das bislang über 70 Prozent des legalen Download-Markts beherrscht, oder das neue Mietmodell mit Portable-Unterstützung. Die größte Konkurrenz für beide Modelle sind und bleiben vorerst aber sicher illegale Musikkopien, wie sie immer noch zahllos über Filesharing-Börsen angeboten werden. (tc)