TNS Infratest: Konvergenz im Internet-Bereich aus Kundensicht

05.04.2007
Von Dorothea Friedrich
Konvergenz ist das Schlagwort, wenn es um die neuesten Entwicklungen in der Telekommunikationsbranche und im Internet geht.

Dabei stehen Verbrauchern schon längst konvergente Angebote zur Verfügung. So bieten beispielsweise Internet-Provider in ihren Portalen auch E- Mail, Nachrichten und Suchmaschine aus einer Hand an. Hierzu hat TNS Infratest InCom eine Untersuchung durchgeführt. Sie sollte herausfinden, inwieweit die Kunden bei ihrem Internet-Provider auch Services wie etwa E-Mail, Suchmaschinen und tagesaktuelle Nachrichten nutzen. Insgesamt wurden Anfang des Jahres 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt. Betrachtet man die Nutzung unterschiedlicher Services allgemein, so nutzen 57 Prozent der Bevölkerung Suchmaschinen im Internet, 55 Prozent lesen und schreiben E-Mails, und 31 Prozent lesen Nachrichten im weltweiten Netz. Bei den jüngeren Befragten liegt der Anteil an Nutzern des jeweiligen Angebots erwartungsgemäß noch höher. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen ist für 81 Prozent E-Mail selbstverständlich, während dies nur für 26 Prozent der Altersgruppe 60 Jahre und älter gilt. Nachrichten beziehen aus dem Web 53 Prozent der jungen Altersgruppe und lediglich zwölf Prozent der über 60-Jährigen.

Obwohl alle über mehrere E-Mail-Adressen verfügen könnten, verwenden 88 Prozent der Befragten die E-Mail-Adresse eines Anbieters. Weitere zehn Prozent gebrauchen für ihre E-Mail zwei unterschiedliche Anbieter und lediglich zwei Prozent nutzen mehr als zwei Anbieter. Eine ähnlich hohe Loyalität zeigt sich auch bei der Nutzung von Suchmaschinen. 89 Prozent nehmen in der Regel nur eine Suchmaschine in Anspruch.

Eine wesentliche Frage der Untersuchung ist, inwieweit die Kunden zwischen Infrastruktur (Internet-Provider) und genutzten Service trennen. Die Hälfte der E-Mail-Nutzer nimmt ausschließlich den eigenen Internet-Provider für E-Mails in Anspruch. Weitere fünf Prozent nutzen den Provider in erster Linie und vier Prozent nebenbei. Die restlichen 41 Prozent verzichten auf ihn für ihre elektronische Post. Bei Jüngeren (18 bis 29 Jahre) ist für nahezu 73 Prozent bei E-Mails ihr Provider außen vor. Je älter die Befragten, desto eher tendieren die Internet-Anwender dazu, alles aus der Hand eines Anbieters zu beziehen.

Auf die Frage, ob die Nutzung von Internet-Angeboten via Fernseher statt Computer vorstellbar ist, gaben 55 Prozent an, sie könnten sich vorstellen, tagesaktuelle Nachrichten interaktiv auch auf dem Fernseher zu lesen. Bei Suchmaschinen und E-Mails liegt die Quote mit 35 Prozent beziehungsweise 28 Prozent deutlich niedriger. Immerhin noch ein Fünftel der Befragten kann sich vorstellen, alle drei Anwendungen am heimischen TV-Gerät statt am PC zu verwenden. Hier zeigen sich besonders die 45- bis 59-Jährigen gegenüber Internet-Anwendungen auf dem Fernseher aufgeschlossen.