*tmx communications: Als Mini-Startup gegen Giganten

01.10.2001
Von 

Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Die New Economy ist an kuriosen Gründerstories wahrlich nicht arm, aber die Geschichte des in Frankfurt am Main ansässigen Unternehmens *tmx communications hat trotzdem eine besondere Note: Als Mini-Startup kämpfen ganze zwei Personen gegen Giganten wie Microsoft und Bertelsmann - und sind dabei offenbar recht erfolgreich.

So meldete Media Control im April, dass "*tmx englisch" seit nunmehr zwölf Monaten das meistverkaufte Sprachprogramm in Deutschland sei.

   *tmx-Gründer Christina Svojanowksi und Ralf Hoffmann  
   *tmx-Gründer Christina Svojanowksi und Ralf Hoffmann  

Besagte Geschichte von *tmx communications begann bereits 1988, als der damals 19-jährige Ralf Hoffmann von einem Freund gefragt wurde, ob er nicht für den Computer-Hersteller Commodore ein Englischprogramm entwickeln wolle, um das Image des seinerzeit populären PC-Urgesteins "Amiga" in Richtung Schulcomputer zu bewegen. 13 Jahre später ist Hoffmann um einige Erfahrungen, aber auch menschliche Enttäuschungen reicher.

Vor allem aber ist er als Unternehmer "gereift". Das Programm, mit dem er seine Karriere als Software-Entrepreneur begann und das zunächst von Commodore zusammen mit neuen Rechnern verkauft und später von Markt und Technik vertrieben wurde, erreichte eine damals wie heute spektakuläre Auflage von 100 000 Stück. Nach mehreren Weiterentwicklungen des Programms, Zusatzangeboten wie reinen Vokabeltrainern sowie erfolgreichen Vertriebsaktionen wie etwa das freie Downloaden vom Internet hat Hoffmann zusammen mit Lebensgefährtin und *tmx-Mitbegründerin Christina Svojanowksi längst den Sprung von der Amiga- in die PC-Welt geschafft. Aus "Teach me Amiga!" wurde "Teach me PC!" und inzwischen *tmx - Synomym für den Firmennamen und das Produktportfolio zugleich.

Letzteres beinhaltet auch heute einfache Vokabeltrainer sowie anspruchsvolle Sprachprogramme in Sachen "wirtschaftsenglisch" und "rechtsenglisch". Erst vor kurzem brachte die Frankfurter Softwareschmiede ein neues Release von "*tmx wirtschaftsenglisch" auf den Markt. Im Oktober erscheint außerdem Version 4 des Vokabeltrainers. Wichtig ist den beiden *tmx-Gründern eines: Sie geben nicht mehr Geld aus, als sie einnehmen - schreiben also schwarze Zahlen. Und sie arbeiteten bisher ohne Fremdkapital und nennenswertes Marketing-Budget. Was neue Ideen (und die weitere Entwicklung des Unternehmens) angeht, soll indes jetzt erst so richtig die Post abgehen. Nachdem Hoffmann und Svojanowsky im vergangenen Jahr beide ihr zweites Staatsexamen in Jura erfolgreich absolviert haben, steht unter anderem das Projekt "Internationalisierung" an.