TK-Jobofferten um die Hälfte zurückgegangen

13.09.2001
Von Katja Müller
Die Flaute am IT-Arbeitsmarkt hält an. Laut dem Marktforschungsunternehmen EMC/Adecco schrieben die Personalabteilungen in den ersten acht Monaten nur noch 54 047 offene Stellen für IT-Fachkräfte aus. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 72 702 Offerten. Damit ist der Bedarf um fast 26 Prozent zurückgegangen.

Die schlechte Wirtschaftslage scheint dem IT-Arbeitsmarkt immer mehr zum Verhängnis zu werden. Nach einer Untersuchung von 40 Tageszeitungen sowie der CW über die Anzahl der darin geschalteten Jobofferten liegen die Ergebnisse weit hinter der Vorjahresmarke zurück. Besonders starke Einbußen gab es wie in den vorangegangen Monaten im Bereich der Telekommunikation. Wurden im letzten Jahr noch 8689 offene Stellen angeboten, belief sich die Zahl in den ersten acht Monaten auf nur noch 4468 Jobangebote. Dagegen gehört die öffentliche Dienstleistungsbranche zu den wenigen Sparten, deren Bedarf an IT-Spezialisten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa sechs Prozent gestiegen ist.

Aufgrund des nachlassenden Bedarfs an Fachkräften legen die Unternehmen auch wieder größeren Wert auf eine IT-bezogene Qualifikation. So stehen Quereinsteigern aus der Betriebswirtschaft statt 3223 Stellen im vergangenen Jahr nun knapp 800 Jobangebote weniger zur Verfügung. Nahezu konstant blieben dagegen die Offerten für Nichtakademiker. Auch bei den Wirtschaftsinformatikern verringerte sich die Nachfrage nur um etwa sechs Prozent im vergleichbaren Zeitraum zum Vorjahr. Mit jeweils 14 888 offenen Stellen für Absolventen des Studiengangs Informatik und 14 237 Gesuchen nach sonstigen DV-Spezialisten gehören beide Berufe zwar noch zu den gefragten Kandidaten, aber auch hier wird die schwache Nachfrage deutlich spürbar. Fast ein Drittel weniger Jobangebote wurde im Vergleich zur Vorjahresperiode in den Tageszeitungen veröffentlicht.

Beim Ländervergleich steht Hessen mit einem Rückgang der offenen Stellen um rund 37 Prozent auf 5922 Jobangebote mit an der Spitze der Negativbilanz. Auch Bayern hält sich in diesem Jahr bei der Einstellung neuer IT-Spezialisten zurück: Die Zahl der Offerten sank von 14 469 auf 10 533 vakante Stellen. Ebenso betroffen sind die ostdeutschen Bundesländer: Dort verringerte sich das Arbeitsplatzangebot im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 8185 auf 6917 offene Stellen.