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Gerade erst war von einem ersten Tablet mit dem alternativen Betriebssystem Tizen, das maßgeblich von Samsung und Intel entwickelt wird, zu lesen, da ziehen dunkle Wolken am Horizont auf. Zunächst war zu hören, dass Samsung nicht wie geplant noch in diesem Monat, sondern frühestens zum Ende des Jahres ein erstes Tizen-Smartphone auf den Markt bringen werde. Es wird allerdings vielleicht noch schlimmer kommen für das Open-Source-System auf Linux-Basis: Eldar Murtazin vom Magazin "Mobile Review" zufolge werden sich Samsung und Intel komplett aus dem Tizen-Projekt verabschieden, was das faktische Aus für die Plattform bedeuten würde, zumindest auf dem Massenmarkt.
Wie der gewöhnlich sehr gut unterrichtete Eldar Murtazin auf Twitter kund tat, soll die komplette Zusammenarbeit zwischen Intel und Samsung im Bereich Tizen beendet sein. Die Koreaner würden maximal ein Tizen-Gerät für 2014 auf den Markt bringen, vermutlich das als Redwood bezeichnete und wohl bereits nahezu fertige Smartphone. Wenn Samsung und Intel sich von Tizen distanzieren, heißt das nicht, dass das Betriebssystem komplett gestorben ist, auch andere Partner könnten die Weiterentwicklung in die Hand nehmen. Ohne diese zwei mächtigen Zugpferde wäre Tizen allerdings ein kleines, unbedeutendes Nischendasein de facto sicher.
Der mögliche Abschied von Tizen soll aber für Samsung und Intel dem Bericht zufolge nicht gleichzeitig das Aus in den gegenseitigen Geschäftsbeziehungen bedeuten. Im Gegenteil, beide Partner sollen sich bereits einer neuen gemeinsamen Aufgabe zugewandt haben. Es soll sich dabei um ein gemeinsames Android-Produkt handeln, ob Smartphone oder Tablet ist bisher nicht bekannt.
Neben Tizen hat Samsung mit Bada ein weiteres alternatives Betriebssystem im Angebot - zumindest noch. Nach Informationen von Eldar Murtazin und "Unwired View" wird nämlich auch dieses Projekt nicht weiter fortgeführt. Dies werde zwar nicht von Samsung direkt kommuniziert, die Mitarbeiter würden aber bereits vom Bada-Projekt abgezogen und in die Android-Entwicklung eingebunden. Die Samsung-Smartphones aus der Wave-Baureihe sind mit Bada ausgestattet, konnten aber nie die Verkaufszahlen der Galaxy-Familie mit Android erreichen, auch die Zahl der Apps im Bada-Appstore lässt zu wünschen übrig.