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Tiscali baut in Deutschland eigenes DSL-Netz auf

08.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der italienische Internet-Anbieter Tiscali will in Deutschland in eine eigene DSL-Infrastruktur investieren. Bis Ende des Jahres wolle das Unternehmen dafür zunächst rund 60 Leitungsknotenpunkte im Großraum Frankfurt mit eigener Technologie ausstatten, sagte der Chef von Tiscali Deutschland, Carl Mühlner, dem "Handelsblatt".

In etwa drei Jahren wolle Tiscali in der Lage sein, etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung mit seinem Netz abzudecken. Künftig will Tiscali zudem Sprachtelefonie anbieten und dafür möglicherweise mit der spanischen Telefonica SA oder dem US-Telekomkonzern MCI Inc. kooperieren. "Die Verhandlungen laufen noch", sagte Mühlner.

Tiscali betreibt in Deutschland einen so genannten Backbone, eine Überlandleitung, die die Netzknotenpunkte in den großen Städten verbindet. Von dort aus werden die Daten über das Netz der Deutschen Telekom weitergeleitet. Tiscali muss diese so genannte letzte Meile zum Kunden für jeweils 10,65 Euro pro Monat von der Telekom mieten. Der Ausbau der Leitungsknotenpunkte erfordert erhebliche Investitionen, die einen Finanzierungsbedarf "im mittleren zweistelligen Millionenbereich" mit sich brächten, sagt Mühlner. (dpa/tc)