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TIS-Konsortium plant neues Angebot für das Bundeswehr-Projekt Herkules

30.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die im Konsortium TIS zusammengeschlossenen Anbieter Deutsche Telekom, IBM und Siemens wollen ein überarbeitetes Angebot für das IT-Outsourcing-Projekt der Bundeswehr, "Herkules", abgeben. Die neue Offerte soll dem Bundesverteidigungsministerium im Februar nächsten Jahres vorgelegt werden, teilte ein Sprecher von Siemens Business Services mit.

Das Bundesverteidigungsministerium will im Rahmen von Herkules die komplette IT-Infrastruktur der Bundeswehr modernisieren. Dazu zählen neben neuen Computern und Rechenzentren auch die Einführung von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware sowie der Aufbau neuer Daten- und Fernsprechnetze. Einzelne Teile dieses umfangreichen Großprojekts sollen externe Dienstleister erbringen.

TIS hatte sich bereits vor Jahren um den rund 6,5 Milliarden Euro teuren Auftrag beworben, zog allerdings gegen das konkurrierende Konsortium Isic 21 aus dem IT-Dienstleister CSC, dem Rüstungskonzern EADS und Mobilcom den Kürzeren. Nachdem jedoch die Verhandlungen zwischen Isic 21 und der Bundeswehr im Juli dieses Jahres wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert waren, erhielt TIS eine neue Chance.

Über den weiteren Projektverlauf herrscht noch Unklarheit. So ist nicht absehbar, wie schnell das Projekt die vergaberechtlichen Hürden passieren kann. Dabei drückt der Zeitplan. So arbeiten die IT-Verantwortlichen der Bundeswehr derzeit mit dem Projekt SASPF an einer flächigen SAP-Einführung. Ursprünglich war geplant, das rund 750 Millionen Euro teure Vorhaben bis zum Jahr 2007 abzuschließen. Angesichts der drohenden Verzögerungen im Gesamtprojekt Herkules könnten diese Pläne jedoch ins Wanken geraten. (ba)