Tipps für die Wahl der Digicam

16.06.2003
Von Martin Seiler
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Digitale Kameras gehören inzwischen fast schon zum guten Ton. Die Entscheidung für das richtige Produkt fällt bei der Fülle an Modellen jedoch schwer. Hier einige Tipps, worauf es beim Kauf ankommt.

Der Markt für digitale Fotoapparate boomt - ständig erscheinen neue Produkte. Angesichts dieser Entwicklung fällt es Laien schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Viele Faktoren können die Kaufentscheidung beeinflussen: Optik, Bildchip, Ausstattung und gute Bedienbarkeit sind wichtige Kriterien. Zuallererst sollte jedoch auf die von dem Gerät unterstützte Auflösung geachtet werden.

Foto: Fuji Photo Film
Foto: Fuji Photo Film

Das Mindeste, was eine Digicam bieten sollte, sind zwei Megapixel. Mit dieser Auflösung sind gute Modelle bereits ab etwa 200 Euro zu haben. Produkte mit einer niedrigeren Bildqualität gelten als nicht mehr zeitgemäß. Wer von seinen digitalen Schnappschüssen gerne Papierabzüge oder sogar Vergrößerungen bestellen will, sollte lieber zu einer Kamera mit drei oder noch mehr Megapixel greifen, getreu dem Motto: Je mehr (Auflösung), desto besser (die Qualität). Verwendet man Zwei-Megapixel-Modelle, können nämlich bereits bei Abzügen im Format zehn mal 15 Zentimeter sichtbare Qualitätsverluste auftreten. Auch angesichts des rapiden Preisverfalls im Segment der digitalen Fotoapparate ist es nicht sinnvoll, an der falschen Stelle zu sparen.

Eine hohe Auflösung allein reicht jedoch nicht aus. Für gute Bilder spielen zudem der Typ des verwendeten Bildwandler-Chips sowie das Objektiv eine wesentliche Rolle. Bei Letzterem sollte auf Markenqualität geachtet werden, außerdem ist einem optischen Zoom auf jeden Fall der Vorzug zu geben. Die Alternative, das digitale Zoomen, bedeutet lediglich ein rein rechnerisches Vergrößern des Bildmotivs, bei dem immer die Qualität leidet.

Der Bildwandler wiederum ist letztlich für die Verarbeitung der eingefangenen optischen Informationen verantwortlich. An diesem Chip kann es auch liegen, wie Farben und Kontraste wiedergegeben werden. Yvan Boeres, Redakteur bei Digitalkamera.de, weiß, dass Complementary-Metal-Oxide-Semiconductor-(CMOS-)Chips in billigeren Digitalkameras oft nicht zu empfehlen sind, weil hier häufig Bauteile minderer Qualität verwendet werden. Nur in teuren Spiegelreflex-Digitalkameras stecke in der Regel ein leistungsfähiger CMOS-Chip.

Besser sind daher Kameras mit Charged-Coupled-Device-(CCD-)Chips. Spezialist Boeres empfiehlt, beim Kauf einer Digitalkamera „auf jeden Fall zu Markengeräten zu greifen“. Billig- oder No-Name-Produkte aus Discount-Märkten seien nicht empfehlenswert, weil dort meist Abstriche bei der Ausstattung und dem Service in Kauf genommen werden müssten. Grundsätzlich sollte keine Kamera blind gekauft, sondern immer im Laden getestet werden. Das ist auch deswegen ratsam, weil sich auf diese Art feststellen lässt, wie gut die Bedienung des Geräts ist. Von Vorteil ist, wenn man die gängigsten Einstellungen vornehmen kann, ohne dafür extra im Handbuch blättern zu müssen.