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Tipps für die Virtualisierung von SAP-Servern

23.07.2009
Von Christoph Lange

Tests belegen gute Performance

Vom Idealzustand, dass die Virtualisierung überhaupt keinen System-Overhead verursacht, sind die Virtualisierungsanbieter noch ein Stück entfernt. Im vergangenen Jahr hat SAP einen Overhead von 20 Prozent als Obergrenze für den Betrieb von virtuellen Systemen angesetzt. Diese Angabe bezog sich auf Linux-Plattformen mit Suse Linux Enterprise Server (SLES) 10 SP1 und Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 5 sowie VMware ESX 3.0 und war vor allem für kleinere Umgebungen gedacht. Virtuelle Server unter Xen skalierten zu dieser Zeit nur mit bis zu zwei virtuellen CPUs, mit VMware ließen sich auch mit vier V-CPUs akzeptable Leistungssteigerungen erzielen.

Ende des vergangenen Jahres wurde eine neue Testrunde mit virtualisierten SAP-Systemen gestartet, bei der unter anderem Vergleichswerte zu nativen Umgebungen ermittelt wurden. Erste Ergebnisse deuten nach Angaben von Helge Deller, SAP Linux-Lab, darauf hin, dass die neuen Linux-Versionen Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 5.2 und Suse Linux Enterprise Server (SLES) 10 SP2 besser skalieren und sich der Virtualisierungs-Overhead auf etwa zehn Prozent reduziert. Getestet wurden auch größere virtuelle Server mit bis zu acht V-CPUs, die mittlerweile eine gute Performance erreichen.

Dirk Hessing, bei Novell als Product Manager für den Betrieb von SAP unter Linux zuständig, weist zudem darauf hin, dass die virtuellen Maschinen in der genannten Testrunde auch bei den Disk-I/O- und Memory-Durchsatz-Werten gut skaliert haben.