Der Mediengigant Time Warner will sich in der nächsten Zeit nicht von der Internet-Sparte America Online (AOL) trennen. CEO und Chairman Richard Parsons erklärte auf Hauptversammlung am vergangenen Freitag, dass der Konzern aktuell weder eine Ausgliederung noch einen Verkauf des Onlinedienstes plane. Wenngleich Parsons nicht davon sprach, AOL dauerhaft zu behalten, äußerte er sich immerhin zuversichtlich über dessen Zukunft: AOL richte sich nicht nur wieder auf, sondern werde sich zu einem ernsthaften Wachstumsmotor für Time Warner entwickeln, so der Topmanager.

Die nächste große Aufgabe sei es, das Vertrauen der Wall Street in AOL zurückzugewinnen, erklärte Parsons den Aktionären. Zwar ähnle der Online-Dienst, was die Einwahlkunden betrifft, einem langsam schmelzenden Eisberg. Die Werbeeinnahmen würden sich jedoch schon bald mit denen des hoch bewerteten Yahoo vergleichen lassen. "Wir müssen nun der Wall Street klar machen, dass auch in AOL etwas von Yahoo steckt, damit ein Teil dieses Internet-Zaubers auf AOL überspringt", so Parsons. (mb)