Highspeed-Netze für alle

Tiefpreise machen Gigabit-Switches zur Massenware

11.05.2001
MÜNCHEN (CW) - Ähnlich wie Fast-Ethernet und Layer-3-Switching kann auch die Gigabit-Ethernet-Technik bald zur Normalität in Unternehmensnetzen werden. Switch-Anbieter mit Preisen von unter 500 Mark je Port treiben diese Entwicklung voran.

In der ersten Reihe der Preisbrecher steht dabei etwa der kalifornische Hersteller Netgear aus Santa Clara mit seinem neuen Gigabit-Ethernet-Switch. Der "GS508T" verfügt über acht 10/100/1000 Mbit/s-Autosense-Kupfer-Anschlüsse, besitzt jedoch keine Uplink-Ports für Gigabit-Interface-Connectoren. Auch der Backplane fällt mit 16 Gbit/s etwas gering aus. Trostpflaster für diese Mankos ist der Preis von knapp 470 Mark je Port. Den Marktforschern von IDC zufolge lagen die Anschaffungskosten je Port im Jahr 2000 noch bei über 2000 Mark. Eine dazu passende Network Interface Card (NIC) für den Gigabit-Upgrade von Intel-basierten Servern ist für knapp 400 Mark erhältlich. Hier lagen die von IDC geschätzten Kosten pro Adapter vergangenes Jahr noch bei etwa 1000 Mark.

In einem ähnlichen Preissegment wie der Netgear-Switch bewegt sich auch Asanté Technologies mit dem "Friendlynet GX4-800GBIC". Der Unmanaged-Switch besitzt sieben 10/100/1000-BaseT-Ports sowie einen Anschluss für Gigabit-Interface-Converter (GBIC), um Arbeitsgruppen den breitbandigen Anschluss an ein Glasfaser- oder Kupfer-Backbone zu ermöglichen. Je Steckplatz sind dabei etwa 540 Mark zu entrichten. Eine dazu passende Adapterkarte bietet Asanté mit dem Windows-Modell "Giganix NIC 1000TPC" für rund 320 Mark an, eine Version, die außerdem die Betriebssysteme Mac OS und Linux unterstützt, ist für rund 540 Mark erhältlich.

Zusätzlich kündigt der Hersteller aus San Jose, Kalifornien, einen neuen Gigabit-Ethernet-Switch mit zwölf Ports an. Der "Intracore 65120" besitzt zehn Glasfaser- oder Kupferanschlüsse plus zwei Uplink-Möglichkeiten und soll rund 880 Mark pro Port kosten. Um Engpässen im Netz vorzubeugen, ist das Produkt mit einer Backplane ausgestattet, die eine Durchsatzrate von 38,4 Gbit/s hat.

Ausstattung statt BilligangebotAuf das Verkaufsargument Ausstattung statt Niedrigpreise scheinen hingegen die Hersteller Alcatel und Allied Telsyn zu setzen. Letzter hat seine High-Performance-Layer-3-Switch-Familie um das Gigabit-Modell "Rapier G6" sowie dessen Glasfaservariante "Rapier G6F" erweitert. Die Switches sind mit sechs 1000Base-T- beziehungsweise -SX- oder -LX-Ports ausgestattet und besitzen jeweils zwei Gigabit-Uplink-Slots. Die Geräte sollen laut Allied Wirespeed-Switching auf HW/Asic-Basis mit LAN- und WAN-Routing-Eigenschaften kombinieren.

Um Stau im Unternehmensnetz zu vermeiden, verfügen sie dabei über 16 Gbit/s Non-Blocking-Bandbreite und können laut Hersteller knapp zwölf Millionen Pakete pro Sekunde durchschleusen. Allied Telesyn bietet die Switches in verschiedenen Versionen für die unterschiedlichen Übertragungsverfahren an. Der Fiberswitch Rapier G6F ist in den Ausführungen SX/SC und SX/MT für rund 18500 Mark erhältlich (zirka 2300 Mark je Port). Die Verbindung LX auf Serial Console kostet etwa 34300 Mark (knapp 4300 Mark je Port). Für den auf Kupferkabel ausgelegten Switch verlangt der Hersteller aus Bothell, Washington, etwa 13500 Mark (1687 Mark je Port).

Alcatel erweitert die "Omnistack"-Reihe um das Modell "8008". Das Gerät besitzt acht 1000Base-SX/SC-Ports und eignet sich dazu, den Netzverkehr von Ethernet-Switches zu bündeln, um eine blockierungsfreie Verbindung zu Hochleistungs-Servern herzustellen. Dazu verwaltet der Gigabit-Switch bis zu 12000 Mac-Adressen.

Als weiteres Feature erlaubt es das Gerät, bestimmten Nutzern, Anwendungen oder Verkehrstypen im Netz eine Priorität einzuräumen. Zusätzliche Quality-of-Service-Funktionen sind etwa Broadcast-Control oder eine standardisierte Verkehrsflusskontrolle. Außerdem führt der 1000Base-SX-Switch eine Liste der autorisierten Anwender pro Port und trägt somit dazu bei, Unbefugten das Eindringen in das Netz zu erschweren. Da es sich um einen Non-Blocking-Switch handelt, verfügt der Omnistack 8008 über keinen Backplane. Der Preis beträgt rund 13200 Mark, das entspricht etwa 1650 Mark je Port.