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TI will Computer via Laser und Spiegel vernetzen

24.04.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Hersteller Texas Instruments (TI) hat am vergangenen Montag seine "Optical Wireless Solution" vorgestellt, das die Funk- und Kabelverbindungen herkömmlicher LANs (Local Area Networks) mit Lasern und Spiegeln ersetzt. Die ersten Netzwerkprodukte, die bereits in diesem Sommer erhältlich sein sollen, werden eine drahtlose Verbindung zwischen einem Desktop und einem Firmennetz herstellen, das das 802.3-Ethernet-Protokoll verwendet.

TIs zentrales Produkt ist der 360-Grad-Spiegel "Analog Micro-Mirror". Für die Verknüpfung von PC und Firmennetzwerk sind mindestens zwei notwendig. Ein Spiegel wird am PC des Anwenders und der andere, mit dem Firmennetzwerk verbundene wird beispielsweise an der Wand des entsprechenden Raums angebracht. Diese können dann Laserstrahlen, die Netzwerkdaten transportieren, lenken. Diese LAN-Variante könnte in Bereichen mit starken Magnetfeldern zum Einsatz kommen, wo die bisher üblichen Funk- oder Kabelverbindungen nicht möglich sind.

TI tritt mit seiner Laser-Spiegel-Variante mit anderen kabellosen Verbindungsversionen wie Radiowellen in Konkurrenz, rechnet sich aufgrund der hohen Datenübertragungsrate von 100 Megabit pro Sekunde jedoch hohe Chancen aus. Auf Funkverbindungen basierte LANs kommen durchschnittlich auf zehn Megabit in der Sekunde. Nachteil der TI-Lösung ist jedoch die Tatsache, dass sich zwischen den beiden Spiegeln keine Hindernisse befinden dürfen, damit der Laserstrahl sein Ziel auch erreicht. Radiowellen hingegen durchdringen Mauern. Auf der anderen Seite ist das TI-Laser-Produkt leichter ab- und aufzubauen. Billig dürfte das System jedoch nicht werden: Der Spiegel soll um die 200 Dollar kosten und ist damit ungefähr so teuer wie eine Funk-Netzwerkkarte. Allerdings benötigt man bei der TI-Variante immer auch einen weiteren Spiegel für die Netzwerkseite.