Neue Firmenstruktur soll Know-how poolen:

Thomson: Zwei Milliarden FF im Visier

01.02.1980

PARIS (to) - Nach der 98prozentigen Übernahme der Cogics durch die französische Thomson CSF-Gruppe im vergangenen Jahr hat sich der Konzern dazu entschlossen, einen Unternehmensbereich "Thomson CSF Informatique" zu bilden. Die Aufgaben des aus zehn Gesellschaften und Werken bestehenden Firmenverbundes sind Entwicklung und Herstellung von Datenverarbeitungssystemen und -produkten; eingeschlossen sind auch DV-Dienstleistungen. Für dieses Jahr ist neben einer Ausdehnung auf dem personellen Sektor auch umsatzmäßig eine Expansion geplant.

Die bislang weitgehend unabhängig arbeitenden Tochtergesellschaften der Thomson CSF, darunter beispielsweise Sems, sollen jetzt durch Konzentration des Know-hows noch wirksamer im DV-Bereich arbeiten. Betrug der Umsatz aus dem DV-Geschäft 1979 rund 1,75 Milliarden französische Franc (gegenüber 1,5 Milliarden im Jahr 1978), so will die Thomson CSF Informatique 1980 die Zweimilliardengrenze überschreiten, erklärte Präsident Francois de Villepain vor der Presse in Paris. Gleichzeitig soll die Zahl der Beschäftigten weiter gesteigert werden. Im vergangenen Jahr, so berichtete de Villepain, seien 600 neue Arbeitsplätze geschaffen worden, 1980 sollen nochmals 400 folgen.

Interne Umstrukturierungen sind ebenfalls noch für dieses Jahr geplant. So soll beispielsweise der technische Mitarbeiterstab, der sich um das Minicomputergeschäft kümmert, nach und nach in Etainville bei Grenoble im dortigen Sems-Werk konzentriert werden. Weiterhin möchte man das OEM-Geschäft ausbauen. So will Thomson CSF beispielsweise vom amerikanischen Markt profitieren, indem Maschinen von Vertragsuntemehmen dort in Lizenz gebaut werden, deren Mitarbeiter bei Thomson geschult wurden. Auch mit Ungarn bestehen solche Lizenzverträge. Das Geschäft mit dem Osten erscheint dem Unternehmen nach Aussagen von de Villepain vielversprechend.