Thin Clients - reif für große Aufgaben

22.09.2005
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Denn ein Thin Client ist weit entfernt vom "dummen" grünlich schimmernden Terminal vergangener Tage. Am Thin Client ist niemand mehr ein "Angestellter zweiter Klasse". An den modernen Endgeräten wird man in typischen Büroanwendungen keinen Leistungsunterschied gegenüber PCs registrieren. Hoher Datendurchsatz und brilliante Monitorauflösung - allerdings noch ohne Eignung für grafikintensive Anwendungen wie CAD - sind technische Fortschritte, die wesentlich zum derzeitigen Erfolg der Thin Clients beigetragen haben.

Diese technische Entwicklung wird sich fortsetzen. Audio- und Videofähigkeit sind angesagt, ebenso Unterstützung virtueller privater Netze (VPN) und Voice over IP. Im Highend sind die Minirechner Java-fähig und haben einen Browser. Es gibt kabellos arbeitende Endgeräte und Tablet Thin Clients für mobile Anwendungen. Eine auffallende Neuerung ist, dass inzwischen fast alle Thin Clients USB-Schnittstellen haben.

Gänsehaut wegen USB

Durch die mit USB gebotene Möglichkeit, Daten zu importieren und zu exportieren und sogar Programme auszuführen, werden Puristen des Server-based Computing und sicherheitsbewusste Anwender "eine Gänsehaut bekommen", argwöhnt Esesix-Manager Jung. Die Anbieter sehen sich unter Zugzwang; sie könnten sich schließlich nicht den Anforderungen der Kunden verschließen. 70 Prozent der Anwender würden USB verlangen, schätzt Jung.

Die Hersteller reden nicht gern davon, aber Heiko Gloge von Igel bestätigt, dass zumindest theoretisch mit dieser Schnittstelle eine Gefahr verbunden ist: "Im Prinzip kann man über USB an jedes Detail eines Thin Clients heran - solange das vom Administrator freigegeben ist. Aber der hat im Unterschied zu PC-Umgebungen immer den Überblick." Sämtliche Schnittstellen eines Thin Clients lassen sich bei guten Systemen sehr genau definiert freigeben. Es werden nur Treiber für bestimmte Anschlussgeräte vom Server übermittelt. Mit ihnen gehen Rechte für das Schreiben, Lesen oder Ausführen von Dateien einher.

Administration ist gefordert