Therapie für die Uniklinik Aachen

30.08.2005
Von Volker Lowitsch

Nach einem intensiven Auswahlverfahren, bei dem insgesamt sechs Anbieter begutachtet wurden, entschied sich das UKA für SAS. Der Grund: Der Anbieter verfügt über die flexibelsten Extraktionsprogramme und die am besten nutzbaren Schnittstellen zu anderen Systemen. Zwar wäre die Auswertung von SAP-Daten grundsätzlich auch mit dem SAP Business Warehouse möglich gewesen, doch hätte dies für die IT-Abteilung einen zu hohen Parametrisierungsaufwand bedeutet. Zudem hätte das UKA den Zugriff auf verschiedene Quellsysteme mit einer reinen SAP-Lösung nicht so effizient wie gewünscht verwirklichen können.

Für SAS sprach außerdem die Möglichkeit, mit Hilfe der Lösung "Strategic Performance Management" die geplante Balanced Scorecard (BSC) auf eine tragfähige Informationsbasis zu stellen. Seit 2005 befindet sich im UKA eine strategische BSC im Einsatz, die die Anwender aus dem Vorstand sowie die Klinikleiter mit Kennzahlen zur Steuerung ihres Aufgabenbereiches versorgt. Da alle Kennziffern wie Fallzahlen, Patientenzufriedenheit oder die Anzahl formalisierter interdisziplinärer Kooperationen aus SAS-Berichten stammen, hat das UKA mit der BSC ein hohes Maß an Integrität und Konsistenz erreicht.

Sämtliche Berichte werden in einem zentralen Informationsportal veröffentlicht, wo sie den Anwendern aus dem Patienten-Management, dem Medizin- und Finanz-Controlling sowie den Fachabteilungen und Kliniken zur Verfügung stehen. Selbst komplexe Abfragen lassen sich schnell beantworten. Während die Anwender vor der Einführung des Data Warehouse häufig Wochen oder sogar Monate auf Berichte warten mussten, benötigt die IT-Abteilung jetzt für den größten Teil der Anfragen weniger als vier Stunden. Ein Oberarzt oder ein Klinikdirektor kann heute sehr viel früher steuernd in Prozesse eingreifen, wenn sich ungünstige Entwicklungen abzeichnen - beispielsweise, wenn die Operationssäle nicht wirtschaftlich sinnvoll ausgelastet sind oder die Fallgruppen-Auswertungen einen sinkenden Case-Mix-Index (= die mittlere Fallschwere) ausweisen.

Betriebswirtschaft entscheidet