Internationale Anwendergruppe tauscht Erfahrungen aus:

Theorie und Praxis vereint

21.03.1975

FRANKFURT - "Mit der IAG haben wir ein internationales Forum für eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Theoretikern und EDV-Anwendern geschaffen", berichtet erfreut Mc Quaker, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft. Die IAG (IFIP Administrative Data Processing Group) mit Sitz in Amsterdam, ist ein Zusammenschluß einzelner Organisationen zum Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern.

Gegründet wurde die Interessengemeinschaft 1968 als eine Unterorganisation der IFIP (International Federation for Information Processing) auf eine Anregung der Unesco.

Die IAG setzt sich aus "Partnern" zunammen, das heißt EDV-Anwendern aus dem öffentlichen und privaten Bereich, und des weiteren aus Forschungs- und Lehrinstitutionen. Mit 400 Partnern in 24 Ländern hat sich die IAG als Ziel eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis gesetzt.

Die deutschen Partner, wie Siemens, GMD, Bifoa-Institut Köln und die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung, werden in der Bundesrepublik durch die DARA (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Rechenanlagen) vertreten. Mc Quaker freut sich über das Ergebnis der IAG im Jahr 1974: "Wir konnten unsere Organisation noch leistungsfähiger gestalten, unser Service-Spektrum verbreitern und haben es endlich geschafft, praxisorientiert zu arbeiten."

Die Finanzierung der IAG kommt zu 20 Prozent aus Mitgliederbeiträgen, 80 Prozent der Mittel stammen aus Erlösen von Seminaren, Workshops, Konferenzen und Veröffentlichungen.

Die IAG behandelt vornehmlich folgende Themen: Datenfernübertragung, Datenbankorganisation, EDV-Management, Wirtschaftlichkeit der EDV und spezille Anwendungsgebiete.

Als zusätzliche Aktivität bildet die IAG "Action-Groups" zur Lösung von aktuellen, gemeinsamen Problemkomplexen. Die Ergebnisse sollen dann auf internationaler Basis zwischen den einzelnen Anwendern ausgetauscht werden. Zwei aktuelle Themen werden bereits bearbeitet: Datenverarbeitung bei internationalen Unternehmen und Auswahlkriterien für Softwareprodukte.

IAG erläutert seine Philosophie auf einem Seminar in Wien (17. bis 18. 6. 75) und wird dabei über folgende Themenkreise referieren:

"Politik und Aufgaben nationaler Zentren für die DV", "Bildung internationaler Arbeitsgruppen von Anwendern und Forschern für konkrete Projekte" und "Aufbau eines zentralen Informationspools".

Mc Quaker wünscht sich die Realisierung der "Ideallösung" einer IAG-Idee: "Drei Großanwender, drei Systemanalytiker und drei Professoren arbeiten sechs Monate an einem Forschungsprojekt. Durch die Arbeit an einem Pilotmodell erhält der Theoretiker mehr praktische Erfahrung und der Praktiker wiederum theoretischen Feedback." ps