Thema der Woche

03.04.1987

Computer Integrated Manufacturing messen wir, die Klein, Schanzlin und Becker AG, größte Bedeutung bei. Das Konzept zählt wohl zu den wichtigsten strategischen Entwicklungen, um die inneren Abläufe in einem Unternehmen zu optimieren. Denn nicht nur die Produktion, sondern beispielsweise auch der Auftragsdurchlauf lassen sich verbessern - zum Nutzen der Kunden.

Wer sich dieser Integrations-Strategie verschließt, wird mittelfristig entweder zur Aufholjagd ansetzen oder sich vom Wettbewerb verabschieden müssen.

Unternehmensintern verdient insbesondere die Verringerung der Kosten Beachtung. Erhebungen, die in Maschinenbau-Betrieben vorgenommen wurden, haben ergeben, daß CIM Einsparungen von 15 bis 35 Prozent der Kosten des Unternehmens bewirken kann. Als Mittel ergibt sich ein Wert von 20 Prozent, der nicht auf Ungenauigkeit beruht, sondern auf den unterschiedlichen Strukturen bei Maschinenbau-Firmen.

So werden Unternehmen mit reiner Massenfertigung oder mit Einzelproduktion vom Computer Integrated Manufacturing weniger profitieren als mittlere Betriebe mit flexiblen Fertigungs-Systemen. Bei solchen Unternehmen ergibt sich der Vorteil, mit variantenreichen Standardprodukten auf dem Markt noch schneller reagieren zu können.

Das größte Kostensenkungs-Potential verbuchen somit Betriebe der mittleren Größenordnung; dieser Bereich zeichnet den deutschen Maschinenbau ganz generell aus.

Wie weit der CIM-Stand in den einzelnen Unternehmen gediehen ist, laßt sich schwer bestimmen: Die Geschäftsleitung wird bei den Schwerpunkten - Produktion, Konstruktion, Auftragswesen, Service - unternehmensspezifische Prioritäten setzen. Wir konzentrieren uns zur Zeit auf das Auftragswesen und die Produktionssteuerung.

Das Problem der Herstellerabhängigkeit bei der Beschaffung von CIM-Komponenten wird an Gewicht verlieren, wenn man sich darüber im klaren ist, daß es ein Unternehmen mit Spitzenlösungen für jeden Bereich kaum geben dürfte. Neue Möglichkeiten in dieser Hinsicht wird eines Tages ein großangelegtes MAP-Konzept bieten.

Prof. Otto H. Schiele Vorstandsmitglied der Klein, Schanzlin & Becker AG, Frankenthal