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Texas und EFF verklagen Sony BMG wegen Rootkit-DRM

22.11.2005
Ihr umstrittenes Rootkit-DRM entwickelt sich für die Plattenfirma zusehends zum Super-GAU - aktuell gibt es sogar zwei Klagen vom US-Bundesstaat Texas und der Electronic Frontier Foundation.

Der texanische Generalstaatsanwalt Greg Abbott hat seine (Zivil)Klage bereits angestrengt, die EFF will ihre Sammelklage in Kalifornien einreichen. Abbott wirft Sony BMG vor, es habe mit dem von der britischen First 4 Internet entwickelten Kopierschutz "XCP" (siehe: "Sony setzt sich mit Rootkit-DRM in die Nesseln") gegen das seit diesem Jahr gültige Antispyware-Gesetz des Staates verstoßen.

"Tausende Verbraucher in Texas haben Sony-BMG-CDs gekauft", erklärte der Attorney General. "Sie kaufen die CDs, um Musik zu hören und zahlen nicht für die damit ausgelöste Invasion ihrer Privatspäre." Bei der beim District Court in Travis eingereichten Klage fordert Abbott für jeden Verstoß gegen das texanische Recht 100.000 Dollar plus Anwalts- und Ermittlungskosten.

Die Verbraucherschützer der EFF wollen für XCP-Kunden Schadenersatz in unbekannter Höhe fordern. Ihre geplante Klage richtet sich auch gleich noch gegen einen weiter verbreiteten Kopierschutz namens "MediaMax", der mit geschätzten 20 Millionen Sony-CDs unters Volk gebracht wurde. Auch dieser verletze die Privatsphäre der Kunden und installiere insgeheim Dateien, ohne entsprechende Erlaubnis einzuholen, erklärte die EFF-Anwältin Corynne McSherry. (tc)