Netzankopplung über Mikrorechner:

Teure Betriebsmittel gemeinsam nutzen

05.10.1984

Hartmut Thomalla

Lehrstuhl für Datenverarbeitung Ruhr-Universität Bochum

Leistungsspektren voneinander unabhängiger Rechner können durch einen Zusammenschluß zu einem Rechnerverbund erhöht werden. Damit sind Systeme in der Lage Betriebsmittel gemeinsam zu nutzen und Informationen zu tauschen. Als Kommunikationspartner (Hosts) müssen sie die gleiche "Sprache sprechen", sich also auf ein gemeinsames Protokoll geeinigt haben.

Für Rechner jeweils eines Herstellers ist dieses Problem gelöst, es sind "private" Netzwerke entstanden. Der Wunsch vieler Anwender, Rechner verschiedenen Typs miteinander koppeln zu können, verlangt die Entwicklung "offener" Netze.

Ein wesentlicher Vorteil lokaler Netze liegt in der gemeinsamen Benutzung von teuren Betriebsmitteln wie Massenspeicher, Drucker, Plotter etc., die zumeist dem jeweils leistungsfähigsten Rechner zugeordnet sind.

Um diesen Rechner in einem möglichen Verbund durch Betriebsmittelwünsche anderer Systeme nicht zu überlasten, sollen die global zur Verfügung stehenden Geräte zentral von einem speziellen Rechner verwaltet werden. Damit wird dieser zum häufigsten Kommunikationspartner innerhalb des Netzes, für das sich eine Sternstruktur empfiehlt.

Eine optimale Durchsatzrate ist nur durch eine hohe Datengeschwindigkeit auf die Verbindungsleitungen und ein effizientes Protokoll mit Paketvermittlung zu erzielen. Um diese Forderungen zu erfüllen und auch Personal Computer ohne großen Softwareaufwand über serielle oder parallele Standardschnittstellen in das Netz integrieren zu können, erfolgt die Netzankopplung über einen Mikrorechner.

Erste Anwendung dieses Konzepts soll ein Lehrsystem für die Ausbildung in Hard- und Software sein.