7-Zoll-Tablet mit iPhone-4-Optik

Test - Viewsonic ViewPad 7

07.05.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Bedienung

Das Viewsonic ViewPad 7 orientiert sich zwar stark an der Optik von Apples iPhone 4, an die Gehäusequalität kommt es jedoch nicht heran. So besteht der umlaufende "Alurahmen" nur aus Kunststoff, und die Rückseite nicht aus Glas, sondern ebenfalls aus Kunststoff. Die Stabilität des Gehäuses geht beim ViewPad allerdings in Ordnung. Hier knarzt nichts - auch wenn unter Krafteinwirkung leichte Verwindungen möglich sind. Ein Tablet sollte beim Anfassen allerdings den Händen schmeicheln. Leider kommt dieses Gefühl beim ViewPad 7 mit der scharfen oberen Gehäusekante nicht auf.

Tablets sind für das Surfen im Internet prädestiniert. Entsprechend wichtig ist hier eine gute Funktionalität. Leider kommt beim ViewPad 7 beim Scrollen in Webseiten das flüssige und "organische" Bediengefühl wie beim Apple iPad nicht auf. Immer wieder kommt es zu einem verzögertem Ansprechverhalten, leichtem Ruckeln und dann wieder sprunghaften Scrollen. Samsungs Galaxy Tab P1000 mit einer 1-GHz-CPU arbeitet hier schon wesentlich besser, kommt aber auch nicht an Apples iPad heran. Der Zwei-Finger-Zoom funktioniert beim ViewPad 7 ebenfalls nur mit einem stets begleitenden Ruckeln - vor allem bei komplexen Websites.

Virtuelle Tastatur: Beim schnellen Schreiben werden desöfteren Buchstaben "verschluckt".
Virtuelle Tastatur: Beim schnellen Schreiben werden desöfteren Buchstaben "verschluckt".

Das ViewPad wird beim Bedienen im Querformat typischerweise mit beiden Daumen bedient, beispielsweise beim Surfen. Dabei kommt man mit dem rechten Handballen immer wieder auf den Menüknopf an der rechten Bedienleiste. Das stört deutlich, weil dies unerwünschte Aktionen auslöst oder das Scrollen unterbricht. Wenig gefällt auch beim schnellen Tippen, dass desöfteren Buchstaben verschluckt werden.

Die Telefoniefunktion des ViewPads 7 erweist sich in der Praxis als unkomfortabel. Da das Tablet nicht "Hemdentaschenkompatibel" ist, verweilt es im Rucksack oder einer Tasche. Abheben wird somit schon umständlich. Außerdem ist das ViewPad nicht für das Halten ans Ohr ausgelegt - es fehlt ein Lautsprecher am Frontpanel. Vorgesehen ist nur das Telefonieren via Lauthören, was in Räumen mit dem Tablet auf dem Tisch gut funktioniert. Sollen andere nicht mithören, kann das beigelegte Kabel-Headset verwendet werden.