Test: UMTS mit Express-Geschwindigkeit.

09.11.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Der eigentliche Verbindungsaufbau erfolgt anschließend recht flott, und Windows meldet, dass der PC mit 3,6 Mbit/s mit dem Netz verbunden sei. Um auch unter ungünstigen Empfangsbedingungen hohe Transferraten zu erzielen, sollte der User auf alle Fälle die integrierte Antenne verwenden. Diese befindet sich unscheinbar als Klappantenne auf der Gehäuseoberseite.

Mit dem Internet verbunden, ließ sich mit der Karte - fast wie vom Arbeitsplatz gewohnt - im globalen Netz surfen. Seit der Einführung von HSDPA gehören die Zeiten, als beim mobilen Surfen Internet-Seiten quälend langsam aufgebaut wurden, glücklicherweise der Vergangenheit an. Das wahre Potenzial von UMTS Broadband zeigt sich allerdings erst, wenn der Benutzer beispielsweise größere Dateien herunterlädt. Als Versuchsdatei diente uns hierzu die rund 800 MB große Demoversion des neuen Flugsimulators von Microsoft. Zeigte der Internet-Explorer hier mit einer klassischen UMTS-Karte eine Transferrate von 44 KB/s, so schaffte die Expresscard über 180 KB/s. Die Client-Software von Vodafone meldete dabei Maximalwerte von bis zu 2,4 Mbit/s, während die klassische UMTS-Karte nur Geschwindigkeiten um die 500 Kbit/s erreichte. Eine Überprüfung der Messwerte mit dem Software-Tool "Bandwidth Monitor" von Bwmonitor.com zeigte für die Broadband-Express-Karte Nettotransferraten von maximal 1,9 Mbit/s an.

Die UMTS-Evolution

  • Mit HSDPA führten die Mobilfunker Anfang des Jahres Datentransferraten ein, die vor kurzem noch bei DSL als neuester Stand galten.

  • HSDPA steht für High Speed Downlink Packet Access. Im Download wurden bislang Transferraten von bis zu 1,8 Mbit/s und im Upload von bis zu 384 Kbit/s erzielt. Technisch gesehen ist HSDPA eine Weiterentwicklung des bisherigen UMTS-Standards, bei dem der Funkverkehr in einer Zelle besser organisiert wird.

  • Allerdings war HSDPA mit 1,8 Mbit/s nur der erste Schritt der UMTS-Evolution. Mit den jetzt erhältlichen Datenkarten werden nun 3,6 Mbit/s erreicht. In der nächsten Stufe sind dann 7,2 Mbit/s angepeilt. Und für 2007 oder 2008 sind schon Datenraten um die 14 Mbit/s im Gespräch, bevor zum Ende des Jahrzehnts die 20-Mbit/s-Grenze durchbrochen werden soll.

Angesichts der 2,8 Mbit/s (die 3,6 Mbit/s werden nur in ausgewählten Testnetzen erreicht), die Vodafone heute als mobile Übertragungsrate angibt, ist dies ein respektabler Wert. Im Vergleich zu den bisherigen HSDPA-Karten (siehe Kasten "Mehr zum Thema") war der Geschwindigkeitszuwachs aber eher marginal. Vodafone ist allerdings gerade dabei, sein Netz auszubauen, so dass später eventuell noch höhere Geschwindigkeiten erzielt werden.