Test: Tablet-PC der reinen Lehre

31.08.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Brilliantes Display

Auf eine andere Zusatzoption sollte der Benutzer keinesfalls verzichten: das "View Anywhere Display". Der LCD-Bildschirm, der sich hinter diesem Namen verbirgt, ist ein echtes Highlight, lässt er sich doch noch aus Blickwinkeln von über 160 Grad ab- lesen. Ferner kann das Display in hellen Umgebungen deutlich besser abgelesen werden als herkömmliche Flachbildschirme. Glaubt man dem Hersteller, so wartet die View-Anywhere-Technik im Sonnenlicht mit einem um 225 Prozent höheren Kontrastverhältnis auf. Mehr als an diesen theoretischen Zahlen zeigten sich die Vorteile im vierwöchigen Praxistest. In kleineren Besprechungen konnten alle Teilnehmer das Display des in der Mitte liegenden Tablet-PC gut ablesen, ohne dass etwa der Raum verdunkelt werden musste.

Nachdem der Tester seine anfängliche Skepsis gegenüber dem Tablet-PC überwunden hatte, eroberte sich der LE 1600 schnell den Status eines täglichen Begleiters im Redaktionsalltag, der klassische journalistische Arbeitsmittel wie Notizblock und Diktiergerät verdrängte. Zumal sich die Bedenken des Autors, dass das Gerät mit der verbauten 1,5-Gigahertz-CPU etwas schwach auf der Brust sein könnte, nicht bewahrheiteten. So ließen sich typische Office-Applikationen wie Word, Excel oder Powerpoint jederzeit flüssig und ohne lange Wartezeiten verwenden. Selbst die Handschrifterkennung, bei manchen Modellen der ersten Tablet-PC-Generation ein Problem, funktionierte, ohne dass der Benutzer das Gerät langwierig trainieren musste. Interessanterweise kam Windows XP Tablet-PC Edition mit einer individuell ausgeprägten Sauklaue besser zurecht als mit einer Schönschrift.

Stärken und Schwächen

Stärken

  • Pfiffige Detaillösungen;

  • lange Akkulaufzeit;

  • robuste Display-Oberfläche;

  • leistungsfähige Handschriftenerkennung.

Schwächen

  • Für die Größe relativ hohes Gewicht;

  • nicht mehr zeitgemäßer Prozessor;

  • hoher Systempreis.

Pfiffige Akkulösung

Das Gerät hielt mit einer Akkuladung problemlos einen Arbeitstag durch, ohne dass eine Steckdose aufgesucht werden musste. Der Fairness halber muss jedoch erwähnt werden, dass diese Laufzeit nur mit dem optional erhältlichen Zusatzakku erreicht wurde. In Kombination aus Standard- (38,5 Wattstunden) und Zusatzakku (40 Wattstunden) ergibt sich so eine Kapazität von 78,5 Wattstunden. Allerdings ist der Begriff Zusatzakku bei Motion im Vergleich zu anderen Herstellern etwas irreführend: