Test: Santa Rosa - die neue Centrino-Generation von Intel

09.05.2007
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Der Prozessor Core 2 Duo

Den aktuellen Notebook-Prozessor hat Intel bereits Mitte 2006 vorgestellt: Der Core 2 Duo in 65-Nanometer-Architektur kommt auch bei Santa Rosa zum Einsatz. Er basiert weiterhin auf dem Merom-Kern. Doch Intel hat ihn für Santa Rosa weiterentwickelt und erwartet sich davon höheres Tempo und bessere Stromsparfähigkeiten.

Zum Start von Santa Rosa bringt Intel sechs neue Modelle des Core 2 Duo - zwei davon sind Low-Voltage-Varianten, die sich vor allem für Sub-Notebooks eignen. Die neuen Prozessoren ordnen sich in das Modellsystem ein, das Intel mit dem Core 2 Duo einführte: Das neue Spitzenmodell ist jetzt der T7700 (2,40 GHz), der den Core 2 Duo T7600 (2,33 GHz) ablöst.

Allerdings machen die neuen Prozessoren Intels Nummernsystem noch unübersichtlicher: Bisher besaßen alle CPUs aus der T7000er-Serie 4 MB L2-Cache, die Modelle der T5000er-Serie mussten sich mit 2 MB L2-Cache begnügen. Nun hat Intel auch dem neuen T7100 nur 2 MB L2-Cache spendiert. Aufgrund von Intels Preispolitik wird man ihn und den T7300 wohl in den meisten neuen Santa-Rosa-Notebooks antreffen.

Höherer Systemtakt: Der Core 2 Duo arbeitet nun mit einem Systemtakt (Front Side Bus) von 800 MHz – der Vorgänger war noch mit 667 MHz mit den übrigen Systemkomponenten verbunden. Allein daraus dürfte dem neuen Core 2 Duo ein Tempozuwachs von rund 10 Prozent erwachsen. Als schnellsten Arbeitsspeicher unterstützt Santa Rosa allerdings nach wie vor nur DDR2-667.

Dynamisches Übertakten: Die interessanteste Neuerung beim Core 2 Duo ist „Dynamic Acceleration“. Unter bestimmten Bedingungen arbeitet der Prozessor dann mit einer höheren Taktrate.

Wie alle Doppelkern-CPUs bietet der Core 2 Duo eine besonders hohe Rechenleistung bei Software, die beide Kerne auslastet (Multi-Threading) oder bei parallel laufenden Anwendungen (Multi-Tasking). Bei Programmen, die nur einen Rechenkern benötigen (Single-Threaded), bringt eine Dual-Core-CPU keinen Vorteil gegenüber einem Einkern-Prozessor.

Das will Intel mit der Dynamic Acceleration ändern: Wenn eine Single-Threaded-Applikation viel Rechenleistung verlangt, arbeitet der eine Kern des Core 2 Duo übertaktet, während der andere sich im stromsparenden C3-Modus befindet. Der Prozessor kann dabei maximal mit dem Takt des nächsthöheren Modells laufen – ein Kern des T7300 (2,0 GHz) kann also bei Dynamic Acceleration mit maximal 2,2 GHz arbeiten – 200 MHz schneller als eigentlich vorgesehen.

Allerdings darf der Prozessor auch im übertakteten Betrieb nicht seine vorgesehene TDP (Thermal Design Power) überschreiten: Die Kühllösung im Notebook muss also nicht speziell für Dynamic Acceleration angepasst werden.

Dynamischer Systemtakt: Bisher konnte nur der Prozessor seine Taktrate und Versorgungsspannung an die Systemauslastung anpassen. Bei Santa Rosa kann Intel nun auch den FSB-Takt dynamisch verändern. Dabei wird der FSB-Takt gesenkt – aber nur virtuell. Denn nur der Prozessor und der Chipsatz arbeiten mit diesem virtuellen FSB, für alle anderen Systemkomponenten gilt weiterhin der volle FSB-Takt. Auf diese Weise kann der Core 2 Duo Strom sparen, ohne dass die gesamte Systemleistung absinkt.

In diesem Super Low Frequency Mode (Super LFM) spart die CPU im aktiven Zustand am meisten Strom. Denn der aktuelle Core 2 Duo arbeitet minimal mit 1,2 GHz - mit dem virtuellen FSB-Takt ergibt sich dann ein Arbeitstakt von 800 MHz. Fürs Anschauen einer DVD oder dem Abspielen von Musik reicht selbst diese Prozessorleistung noch vollkommen aus.

Längere Schlafzustände: Die dynamische Takt- und Spannungsanpassung verwendet der Prozessor nur, wenn er etwas zu tun hat, sich also im aktiven Zustand befindet. Um noch weniger Strom zu verbrauchen, begeben sich die beiden CPU-Kerne aber so oft wie möglich in unterschiedliche Sparzustände (C1 bis C4). Am wenigstens Strom verbraucht der Core 2 Duo im „Enhanced Deeper Sleep“ (DC4). Bei Santa Rosa sorgt der Chipsatz dafür, dass der Prozessor so lange wie möglich in diesem Zustand bleiben kann, indem er zum Beispiel Speicheranfragen abfängt.

Außerdem unterstützt der neue Core 2 Duo natürlich wie sein Vorgänger die 64-Bit-Technologie und Intels Virtualisierungstechnik.

Alle neuen Prozessormodelle finden Sie in der folgenden Tabelle:

Prozessormodell

Taktrate

FSB-Taktrate

L2-Cache

Core 2 Duo T7700

2,4 GHz

800 MHz

4 MB

Core 2 Duo T7500

2,2 GHz

800 MHz

4 MB

Core 2 Duo T7300

2,0 GHz

800 MHz

4 MB

Core 2 Duo T7100

1,8 GHz

800 MHz

2 MB

Core 2 Duo L7500

1,6 GHz

800 MHz

4 MB

Core 2 Duo L7300

1,4 GHz

800 MHz

4 MB