Effizienz vs. Performance

Test - Opteron 6166 HE und 6180 SE im 4S-Server

17.08.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Fazit

Die Wahl des richtigen Modells aus der Opteron-6100-Serie bei einem 4-Sockel-Server lässt sich schnell treffen. Die beste Energieeffizienz gibt es mit dem Opteron 6166 HE. Im Vergleich zum Topmodell Opteron 6180 SE arbeitet der Server - in unserem Beispiel der IBM System x3755 M3 - zirka 15 Prozent effizienter. Noch gravierender ist der Unterschied bei der maximalen Energieaufnahme des 4-Sockel-Servers: 929 Watt mit vier Opteron 6180 SE statt nur 555 Watt mit den 6166er Modellen. Stehen die Energiekosten im Vordergrund, so fällt die Wahl entsprechend noch leichter. Außerdem ist ein Opteron 6166 HE mit 873 US-Dollar deutlich günstiger als der mit 1514 US-Dollar in der Preisliste stehende Opteron 6180 SE.

Geht es primär aber um die Performance, so ist natürlich der Opteron 6180 SE wiederum deutlich im Vorteil. Je nach Workload arbeiten die vier 2,5-GHz-CPUs zirka 20 bis 40 Prozent schneller als das Opteron-6166-HE-Quartett. Allerdings sollten dann auch Systeme mit dem Xeon E7-4870 in die Kaufüberlegung mit eingeschlossen werden. Bei ähnlicher Energieeffizienz zum Opteron 6180 SE (im IBM x3755 M3) liefern vier Xeon E7-4870 (10 Kerne / 2,4 GHz) Workload-abhängig nochmals ungefähr 20 bis über 40 Prozent mehr Performance.

Allerdings wird das Plus an Geschwindigkeit mit deutlich höheren Systemkosten erkauft. Die Xeon-E7-Plattform sticht im Segment der x86-Server aber auch durch die RAS-Features hervor. Insbesondere die MCA-Technologie zum Abfangen von Hardwarefehlern besitzt RISC-Niveau. Durch Sicherheitsmerkmale wie DDDC grast Intel mit dem Xeon E7 auch mehr im Gebiet der überschaubaren Itanium-9300-Weide, als bei den kostengünstigen Opteron-6100-Lösungen. (cvi)