Effizienz vs. Performance

Test - Opteron 6166 HE und 6180 SE im 4S-Server

17.08.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Analyse: Energieeffizienz

Die Energieeffizienz der Server-Plattformen überprüfen wir mit der Benchmark-Suite SPECpower_ssj2008 unter Windows Server 2008 R2 mit SP1. Der Test verwendet parallel laufende Java-Workloads mit aufwendigem XML-Processing.

Die Energieeffizienz des IBM-x3755-M3-Servers ist mit den vier Opteron 6166 HE um 15 Prozent höher als mit Opteron-6180-SE-CPUs. Zwar liefern die Opteron 6180 SE bei SPECpower_ssj2008 eine 24 Prozent höhere Java-Performance, die CPUs benötigen unter Last aber auch deutlich mehr Energie. Im Leerlauf ist der Unterschied beim verwendeten 4-Sockel-Server IBM x3755 M3 noch relativ gering: Mit den Opteron 6166 HE (65 Watt ACP) werden 209 Watt konsumiert, sind die Opteron 6180 SE (105 Watt ACP) eingebaut, so genehmigt sich das System 219 Watt.

Unter Volllast zeigt sich ein sehr hoher Unterschied. Während der x3755 M3 mit den 6166er Opterons 555 Watt bei 100 Prozent CPU-Auslastung benötigt, fordern die Opteron 6180 SE satte 929 Watt. Der große Unterschied ist durch zwei Faktoren bedingt. Zum einen besitzen die Opteron 6180 SE pro CPU eine 40 Watt höhere ACP - summiert sind das 160 Watt. Dann sind aber immer noch gute 200 Watt Differenz. Verantwortlich hierfür sind deutlich höhere Drehzahlen der verbauten redundanten Lüfter, um die 105-Watt-CPUs unter Last zu kühlen. Außerdem ändert sich je nach Last der Wirkungsgrad der drei verbauten Netzteile.

Mit den vier Opteron 6166 HE ist der IBM x3755 M3 auch 20 Prozent effizienter als der 4-Sockel-Server Quanta QSSC-S4R mit vier Xeon E7-4870. Sind dagegen die auf Performance getrimmten Opteron 6180 SE im IBM-Server verbaut, so liegt die Energieeffizienz auf einem Niveau mit dem Quanta-Server.