Überragende Transferraten

Test - OCZ RevoDrive 3 X2 PCI-Express SSD

17.10.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
OCZ bietet mit dem neuen RevoDrive 3 X2 eine Solid State Disk für maximalen Datendurchsatz an: Bis zu 1,5 GByte/s und maximal 230.000 IOPS werden versprochen. Die bootfähige SSD ist als PCI-Express-x4-Karte ausgeführt. Im Test liefert die 480-GByte-SSD Bestmarken im Vergleichsfeld.

Produktdaten: OCZs neues RevoDrive 3 X2 verwendet zum Erreichen der avisierten Performance vier SSD-Controller auf einer PCI-Express-2.0-Karte. Das Prinzip kommt bekannt vor: Der Vorgänger RevoDrive X2 steuert über einen Silicon Image RAID-Chip vier SandForce-1200-Controller im RAID-0-Verfahren an.

Beim neuen RevoDrive 3 X2 setzt OCZ allerdings auf aktuelle Technologien. So arbeiten zum einen jetzt vier SandForce-2200-Controller auf der Karte im Verbund. Die Ansteuerung der SF-2200-Chips übernimmt nun aber eine Virtualized Controller Architecture 2.0. Der VCA-Chip lässt die SSD-Controller ebenfalls im RAID-0-Verfahren zusammenarbeiten, bietet aber einige zusätzliche Features, die über einen klassischen RAID-Controller nicht möglich sind. So wartet das RevoDrive 3 X2 mit Native und Tagged Command Queuing, S.M.A.R.T. sowie dem TRIM-Befehl auf.

Für den Betrieb unter Windows benötigt das RevoDrive 3 X2 einen von OCZ zur Verfügung gestellten Treiber. Das Betriebssystem bindet die Karte zusätzlich über die eigenen SCSI-Treiber ein. Und hier liegt das Problem: Aktuell unterstützt der Microsoft-SCSI-Treiber kein TRIM. Laut OCZ arbeitet Microsoft allerdings bereits an einer neuen Treibervariante mit Support für TRIM via SCSI. Spätestens in Windows 8 wird TRIM OZC zufolge jedoch integriert sein. OCZs RevoDrive 3 X2 wird vom System somit als SCSI-Karte gehandhabt. Entsprechend lässt sich vom RevoDrive 3 X2 auch direkt booten. Bei der Installation von Windows 7 auf dem RevoDrive muss nur der entsprechende OCZ-Treiber eingebunden werden.

Während sich beim RevoDrive X2 der werkseitig eingestellte RAID-Level 0 der vier Controller auch auf die Verfahren 5 und 10 umstellen lässt, gibt es bei der neuen SSD mit VCA-Technologie keine Wahlmöglichkeit. Mit der Namensgebung "RevoDrive 3" gleicht sich OCZ an seine 2,5-Zoll-SSDs Vertex 3 und Agility 3 an, die ebenfalls SandForce-2200-Controller verwenden.

OCZ verbaut auf der getesteten 480-GByte-Version des RevoDrive 3 X2 (RVD3X2-FHPX4-480G) 25-nm-MLC-NANDs vom Typ Micron 29F64G08CBAAA. Insgesamt 64 dieser Chips sind auf der Haupt- und Zusatzplatine verbaut. Die MTBF für das RevoDrive 3 X2 hat OCZ mit 1.000.000 Stunden spezifiziert - damit bietet die Karte nur die Hälfte des Vorgängers RevoDrive X2. Ein RevoDrive 3 mit zwei SF-2200-Controllern (ohne Zusatzplatine) gibt es bei OCZ ebenfalls.

Die von TecChannel getestete 480-GByte-Version des RevoDrives 3 X2 kostet bei typischen Online-Händlern zirka 1400 Euro. Für das Vorgängermodell RevoDrive X2 mit 480 GByte Kapazität sind ungefähr 1150 Euro fällig. Eine ebenfalls SandForce-1200-basierende 2,5-Zoll-SSD OCZ Vertex 3 mit 480 GByte Kapazität ist für zirka 900 Euro erhältlich. OCZ bietet das RevoDrive 3 X2 mit 240 GByte (zirka 600 Euro), den getesteten 480 GByte und 960 GByte (zirka 2600 Euro) an. (Stand Preise: 09.08.11)