iMacs im Test

Test - iMacs 2012 in der Praxis und im Labor

23.05.2013
Von Chris Möller

Fusion Drive in der Praxis

Erstmals setzt Apple im iMac 2,5-Zoll-Notebook-Platten ein. Das gilt allerdings nur für das 21,5-Zoll-Modell. Der Vorteil: Notebook-Platten sind leiser, brauchen weniger Platz und Strom und werden nicht besonders warm. Allerdings sind sie auch spürbar langsamer, besonders was die Zugriffszeiten angehen und hier kommt der Haken: Man merkt die langsame Platte sofort beim Einschalten des iMac, aber auch beim Starten von Programmen sowie beim Laden von großen Dokumenten. Der neue iMac fühlt sich hier zäher an, als seine Vorgängermodelle, die mit schnelleren 3,5-Zoll-Platten ausgestattet sind. Der Vergleich mit einem Macbook Pro oder Mac Mini liegt nahe.

Eines unserer Testgeräte kommt allerdings mit einem Fusion Drive. 128 Gigabyte Flash-Speicher unterstützen hier die ein Terabyte große Notebook-Festplatte. Das ändert alles! Das Fusion Drive gibt dem iMac so richtig die Sporen. Einen Unterschied zu einem rein SSD-basierten Mac spüren wir im Test nicht und das bestätigen auch die Messwerte. Der iMac bootet in nur 16 Sekunden, Programme und Fenster klatschen nur so auf den Bildschirm. So macht die Arbeit mit dem iMac wirklich Spaß.

Das Fusion Drive hat allerdings seinen Preis. Zunächst lässt es sich ausschließlich für den teureren der 21,5-Zoll-iMacs konfigurieren, und der kostet bereits ohne Fusion Drive 1550 Euro. Dazu kommen noch einmal 250 Euro für die Fusion-Drive-Option. Da ist man dann preislich schon sehr nahe an einem 27-Zöller.

Ausstattung

In puncto Ausstattung lässt sich Apple bei den iMacs nicht lumpen. Jeder iMac kommt mit mindestens einem Terabyte Festplattenplatz, acht Gigabyte Arbeitsspeicher und durchweg Vierkern-Prozessoren ab 2,7 Gigahertz Takt. Nur bei den Schnittstellen spart sich Apple jetzt den Firewire-800-Port und den kombinierten analogen/digitalen Audio-Eingang. Dafür bekommt man Gigabit-Ethernet, zwei Thunderbolt-Ports und vier mal USB 3.0. Was nicht jeder weiß: Per Thunderbolt kann man den iMac auch als Monitor benutzen. So lässt sich beispielsweise ein Mac Mini anschließen, der iMac fungiert dann als Bildschirm. Mit der Tastenkombination Befehl-F2 schaltet man zwischen den Rechnern um.

Nach wie vor vorhanden ist der SD-Kartensteckplatz. Der wandert allerdings von der rechten Seite auf die Rückseite des iMac, wo er im Normalfall nur schwer zugänglich ist. Man sollte also beim Aufstellen des iMac darauf achten, das man ihn leicht nach links drehen kann, wenn man den SD-Kartensteckplatz öfter benötigt.

Geschwindigkeit

Gefühlt wirkt der iMac ohne Fusion Drive zäher und langsamer als der Vorgänger. Unsere Benchmark-Messungen bestätigen das im Allgemeinen. Bei Festplatten-intensiven Anwendungen erreicht das neue Modell lediglich zwischen 80 und 90 Prozent der Leistung des Vorgängers. Nur bei besonders CPU-lastigen Anwendungen, wie beispielsweise beim Berechnen aufwendiger 3D-Grafiken oder beim Kodieren von Audio oder Video zeigt die neue Ivy-Bridge-CPU ihre Stärken. Bei gleich Taktfrequenz ist sie hier etwa fünf bis fünfzehn Prozent schneller.

Das Bild ändert sich mit dem Fusion-Drive-iMac. Zum einen ist in diesem iMac eine schnellere CPU eingebaut (Core i7 mit 3,1 Gigahertz), zum anderen beschleunigt das Fusion Drive jegliche Arbeit des Rechners. Der Vorteil gegenüber dem Vorgängermodell liegt hier deutlich messbar und spürbar bei 30 bis 40 Prozent. Damit eignet sich dieser iMac durchaus für anspruchsvolle Aufgaben wie Audio- oder Videobearbeitung. Auch spielen kann man mit dem neuen iMac ganz ordentlich. Der diskrete Grafikchip von Nvidia geht ordentlich zur Sache. Aktuelle Spiele wie Portal 2 laufen selbst mit den besten Qualitätseinstellungen und bei hoher Auflösung ruckelfrei und stets flüssig. Die Reaktionszeit des Bildschirms messen wir mit knapp 18 Millisekunden (SWS). Das ist zwar keine Rekordgeschwindigkeit, dürfte aber für die meisten Spiele vollkommen ausreichen. Sichtbares Nachziehen oder Schlierenffekte bei schnellen Action-Spielen fallen uns im Test jedenfalls nicht auf.