Teradata wirbt für Enterprise Intelligence

07.10.2005
Die NCR-Tochter trimmt ihre Analysesoftware auf komplexe Anforderungen und Serviceorientierung.

Das Data Warehouse der nahen Zukunft muss eng in die IT-Landschaft integriert sein, Abfragen unterschiedlichster Art schnell bearbeiten können und Service-orientierte Anwendungen unterstützen. Das zumindest prognostiziert der Data-Warehouse-Spezialist Teradata. Das Unternehmen, das Hardware, Software und Dienstleistungen für analytische Highend-Lösungen bietet, versucht auf diese wachsende Komplexität der Datenauswertung mit ausgefeilten Techniken und einer neuen Produktarchitektur zu reagieren. Jüngstes Beispiel ist die Suite "Teradata Warehouse 8.1", die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll.

Eine ihrer wichtigsten Neuerungen sind die Produkte zur Workload-Steuerung "Teradata Active System Management" (Tasm). Diese gehen in ihren Möglichkeiten laut Chief Technology Officer Stephen Brobst weit über das hinaus, was einschlägige Software bisher geboten hat. Sie sollen es dem Administrator möglich machen, die Reaktionszeiten des Warehouse auch in komplexen IT-Lanschaften, bei großen Benutzerzahlen und unterschiedlichen Queries durch eine definierte Zuteilung von Ressourcen zu optimieren. Mit Hilfe der schon bisher erhältlichen Tools "Teradata Manager", "Dynamic Workload Manager" und des neuen "Workload Analyzer" können Workloads gruppiert und einem Service-Level zugeordnet werden. Dabei kann der Administrator in der Datenstruktur des Analyzers definieren, wer welche Abfragen auf welche Datenbankbereiche machen darf und dabei welche Priorität eingeräumt bekommt. Die Überprüfung (Monitoring) und Ressourcenverwaltung übernehmen die Tools, wobei laut Probst kein Overhead entsteht. Der Manager räumt ein, dass sich komplexe Abfragen wie im Data Mining oder Analysen schwerer einstufen lassen als beispielsweise taktische Abfragen, die normalerweise nur einen geringen Ressourcenbedarf haben. "Hier müssen Anwender sich mit den relativen Kosten einer Abfrage beschäftigen und sich für eine Priorisierung beispielsweise nach Antwortzeiten oder Datendurchsatz entscheiden."

Für Brobst kann ein Data Warehouse nicht mehr isoliert betrachtet werden, sondern ist mit anderen Diensten und der vorhandenen Sicherheitsarchitektur (LDAP-Server) zu integrieren: "Datenmissbrauch geht in 75 Prozent aller Fälle auf Mitarbeiter mit entsprechenden Zugriffsrechten zurück." Version 8.1 ermöglicht Teradata nun zusätzlich den Einsatz von Online-Audits. Diese überwachen anhand definierter Benutzerrollen, wer welche Daten wann verwendet. Die Software liefert hierfür eine Reihe von Standardprofilen mit, die typische Nutzungsmuster eines Data Warehouse widerspiegeln sollen, und die die Betreiber an die eigenen Anforderungen anpassen kann. Auch dies ist eine komplexe Aufgabe: "Sicher wird es manchmal falsche Ergebnisse geben, doch dies ist kein Problem, so lange es nicht zu oft passiert."

Eine weitere zentrale Neuerung ist die "Teradata Application Platform" (Tap). Sie schafft auf der Basis eines gängigen Java-Applikations-Servers eine komponentenbasierende Architektur, in der künftig Basisdienste etwa für den Zugriff auf das Data Warehouse und analytische Anwendungen als Enterprise Javabeans verwaltet werden. Tap soll zudem die Entwicklung neuer Anwendungen erleichtern und vor allem die Integration der Dienste und des Warehouse in die IT-Landschaft erleichtern, indem sich das System über Web-Services oder EAI-Lösungen ansprechen lässt.

Die erste analytische Anwendung, die auf Tap basiert, ist die bisherige Software für das Kundenbeziehungs-Management im Marketing "Teradata CRM". Sie wurde jetzt in "Relationship Manager 6" umgetauft und komplett überarbeitet. Weitere modulare Anwendungen von Teradata sollen folgen und künftig nicht mehr nur separat nutzbar sein, sondern über ihre Komponenten kommunizieren können. Eine native Unterstützung von .NET in Tap ist laut Brobst geplant.