Pilotprojekt in Berlin erfolgreich

Temporausch beim Telefonieren über TV-Kabel

03.12.1998
BERLIN (CW) - Wer ISDN sagt, muß auch bezahlen. Diese schlichte Telekom-Wahrheit hat für die bundesdeutsche Hauptstadt ihre Gültigkeit verloren. Zumindest für den Bezirk Berlin Mitte. Dort verwenden die Teilnehmer eines Pilotprojektes das Breitbandnetz des Fernsehkabels, um ISDN-Leistungen zu nutzen, ohne entsprechende Endgeräte anschaffen zu müssen.

Das Pilotprojekt wurde gemeinsam von Nortel Dasa Network Systems und der TSS GmbH aufgesetzt. Seit Anfang November können Telefonkunden nun über das TV-Kabel nicht nur telefonieren, sondern auch andere ISDN-Leistungen wie Rufumleitung, Makeln, Rufnummernausgabe etc. nutzen. Das Ganze zu deutlich kundenfreundlicheren Preisen als bei der Telekom gewohnt.

Telefongespräche werden über das vorhandene TV-Kabel oder über ein hybrides Glaserfaser-Koaxial-Netz übertragen. Über das Kabelfernsehnetz besteht dabei fast zu jedem Haushalt ein Direktanschluß. Die Kunden erhalten einen Adapter, den sogenannten Voiceport. Dieser wird direkt in die Antennenbuchse gesteckt.

Die Tarifstruktur sei transparent und überschaubar: Unab- hängig von der Tageszeit liegen Ortsgespräche bei fünf, Ferngespräche bei 18 Pfennig pro Minute. Telefonkunden können parallel über zwei Leitungen auch faxen, telefonieren und das Internet nutzen.