Temporausch beim Lernen

29.09.2005
Mit "beschleunigtem Lernen" (Accelerated Learning) macht das IT-Schulungs-Unternehmen The Training Camp Teilnehmer fit für die gängigen IT-Zertifizierungen.

Wodurch unterscheidet sich das "beschleunigte" Lernen vom klassischen Frontalunterricht"? Was gewöhnlich in einem sechsmonatigen IT-Lehrgang vermittelt wird, geht auch in nur sieben bis 14 Tagen in den Kopf, meint der englische Schulungsanbieter The Training Company. Das hört sich nach Stress an - ist es auch, bestätigt der Mitbegründer des Unternehmens Robert Chapman. Mit über 85 Prozent bestehen überdurchschnittlich viele Teilnehmer ihre Zertifizierungsprüfungen auf Anhieb.

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• was "beschleunigtes Lernen" bedeutet;

• wie so ein Kurs abläuft;

• was Teilnehmer daran schätzen.

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*78101: IT-Trainingsmarkt;

*77372: Alternative Trainingsmodelle;

*71871: Lernen im virtuellen Klassenzimmer.

Das Geheimnis des Erfolges ist aus Chapmans Sicht eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Akademiker und Psychologen erforschen seit über 50 Jahren diese Art zu lernen. Chapman und sein Partner Stefano Capaldo entdeckten lediglich, dass diese Methode bestens für den IT-Bereich geeignet ist.

Dass der Kurs viel Einsatz erfordert, bestätigt Klaus Schneider*, der zertifizierte Microsoft-Kurse bei Training Camp erfolgreich absolvierte: "Morgens früh anfangen und, wenn man den Wunsch verspürt, selbst bis nachts um halb zwei oder drei noch das Thema vertiefen und lernen." Schneider empfiehlt, sich vor Beginn des Kurses intensiv in das Thema einzulesen.

"Beschleunigtes Lernen" unterscheidet sich von traditionellen Lernmethoden - der Lernprozess wird von einer passiven zu einer aktiven Tätigkeit umgewandelt. Visuelle, auditive und kinästhetische Lernmethoden kommen zu unterschiedlichen Tageszeiten zum Einsatz. Statt theoretischer Erläuterungen beschleunigt eine gute Einbindung der Teilnehmer in den Unterricht und das Erstellen möglicher Szenarien das Lernen. Und da die Kursleiter qualifizierte Computerspezialisten aus der Wirtschaft sind, bringen sie als Senior IT-Consultants neues und praktisches Wissen in den Unterricht ein.

Die Trainer arbeiten darüber hinaus mit grafischem Anschauungsmaterial und vertiefen das Gelernte mit den Teilnehmern in den zentrumseigenen Computerlabors. Mit spielerischen Übungen wird immer wieder der Lernerfolg überprüft. Besonders motivierend fand der 29-jährige Schneider die qualifizierten Trainer, ohne die so ein Seminar nicht zu bestehen sei.

Einer der wichtigsten Punkte ist allerdings: keine Ablenkung. "Für mich war diese Methode genau das Richtige. Nicht zu Hause zu sein, nicht abgelenkt und das Wissen von Tag zu Tag vertiefen", erklärt Schneider. Firmenchef Chapman erläutert: "Die Teilnehmer werden nicht gedrillt, wir lassen sie völlig in das Thema eintauchen." Ein weiterer Punkt sei, dass die Teilnehmer im dazugehörigen Lernzentrum wohnen, leben und lernen - dadurch könne auch mehr als zwölf Stunden am Tag ohne Ablenkung gelernt werden. Außerdem würden die Wochenenden bei den Kursen mitgenutzt, und somit ist die Stundenzahl beispielsweise bei einem zweiwöchigen Kurs annähernd die gleiche wie bei einer traditionellen siebenwöchigen Schulung.

Auch das Zusammenleben wirkt sich positiv auf den Lernprozess aus, wirbt Chapman. Die Teilnehmer finden schnell zueinander und bilden Lerngruppen. Sie unterstützen sich gegenseitig.

Schneider war aufgrund seiner neu erworbenen Zertifizierung nicht arbeitslos und hat, als seine Abteilung geschlossen wurde, wieder eine Stelle gefunden. "In meinem aktuellen Job kann ich in vielen verschiedenen Projekten mein Wissen anwenden." Weitere Informationen über das Kursangebot gibt es unter: www.trainingcamp.de (hk)

*Der Name des Teilnehmers ist der Redaktion bekannt.