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Telstra-Teilverkauf läuft überraschend gut

20.11.2006
Die australische Regierung hat für ihren Anteil am TK-Konzern Telstra deutlich mehr erlöst als erwartet.

15,5 Milliarden australische Dollar fließen in die Staatskasse, fast doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Die Nachfrage nach den 4,25 Milliarden angebotenen Anteilscheinen wurde unter anderem durch eine hohe Dividende und weltweit steigendes Interesse am TK-Sektor generell befördert, erklärte der australische Finanzminister Nick Minchin. Noch vor einem Monat hatte Canberra lediglich Einnahmen von acht Milliarden australische Dollar erwartet.

Institutionelle Anleger erhalten die vom Staat veräußerten Aktien zu 3,70 australische Dollar, ein kleiner Abschlag gegenüber dem Schlusskurs von 3,75 Dollar vom Freitag (Analysten hatten indes teils nur mit 3,50 australischen Dollar gerechnet). Kleinanleger zahlen 3,60 australische Dollar pro Anteilschein.

Die australische Regierung hat ihre Telstra-Beteiligung seit zehn Jahren stetig dezimiert. Erste Anteile wurden 1997 veräußert, 1999 folgte eine zweite Tranche (zu seinerzeit 7,40 australischen Dollar je Aktie). Jetzt wollte die Regierung, die sich von ABN Amro Rothschild, USB, Goldman Sachs JBWere und Caliburn Partnership beraten ließ, eigentlich ihren kompletten Anteil von 51,8 Prozent verkaufen.

Davon nahm sie allerdings angesichts sinkenden Aktienkurses und Gewinns dann wieder Abstand. Die in Staatsbesitz verbliebenen 17 Prozent an Telstra fließen nun in einen unabhängig verwalteten, aber von der Regierung unterstützten Fonds zur Abdeckung von Pensionsverpflichtungen.

Minchin zufolge wurden 60 Prozent der jetzt verkauften Anteile an Retail-Investoren verkauft, 28 Prozent gingen an australische und zwölf Prozent an internationale Fonds. Der ABN-Amro-Rothschild-Banker Patrick Broughton ergänzte, die meisten internationalen Käufer seien bestehende Telstra-Investoren; besonders groß sein das Interesse in Europa gewesen. (tc)