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Teles enttäuscht mit schwachen Zahlen

02.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Berliner Teles AG hat im vergangenen Jahr trotz leicht gestiegener Umsätze einen deutlichen Gewinneinbruch verbucht. Nach vorläufigen Berechnungen sank der operative Gewinn (Ebit) gegenüber dem Vorjahr von 12,6 Millionen auf 4,7 Millionen Euro und lag damit deutlich unter den vom Markt erwarteten acht Millionen Euro. Der Nettoprofit des TK-Dienstleisters knickte um 63 Prozent von 11,2 Millionen auf 2,5 Millionen oder 1,18 Euro je Aktie ein. Die Einnahmen legten im Jahresvergleich zwar um vier Prozent auf 79,5 Millionen Euro zu, verfehlten allerdings ebenfalls die Prognosen der meisten Analysten.

Teles begründete die schlechten Zahlen mit dem schwachen Geschäft der Sparte TK-Anlagen (TCS - Teles

Communications Systems) sowie den hohen Anlaufkosten im Bereich breitbandige Internet-Zugänge. Vorstandschef und Hauptaktionär Sigram Schindler hatte bereits in der vergangenen Woche gegenüber der "Börsen-Zeitung" eingeräumt, dass das Unternehmen 2004 ohne das Web-Hosting-Geschäft um Strato in den roten Zahlen gerutscht wäre.

Eben diese Sparte, die für etwa zwei Drittel des Umsatzes verantwortlich zeichnet, verkauft Teles nun an Freenet.de (Computerwoche.de berichtete). Als Ausgleich verspricht Firmenchef Schindler den Teles-Aktionären die Aussicht auf ein explosionsartiges Wachstum der beiden verbleibenden Sparten. Außerdem sollen die Verkaufserlöse für Strato, 80 Millionen Euro in bar und 3,1 Millionen Freenet-Aktien, über zwei bis drei Jahre verteilt an die Anleger ausgeschüttet werden. Pro Jahr winke den Aktionären demnach eine Dividende von ein bis zwei Euro je Aktie. (mb)